Staatsrat eröffnete auf der Expo 2010 in Shanghai ein Klimahaus als Hamburger Beitrag. Sechs Millionen Euro kostete die Stadt das Projekt.

Hamburg. Es soll die größte Weltausstellung werden, die es jemals gegeben hat. Da wollte Hamburg nicht fehlen und ist bis Oktober bei der Expo in Shanghai dabei. Mit einem Lieblingsthema der GAL: dem Klimaschutz. Für immerhin sechs Millionen Euro ließ die Stadt dafür in ihrer fernen Partnerstadt ein Klimahaus errichten, das energiesparende Hamburg House. Das Abendblatt sprach mit Stadtentwicklungs-Staatssekretär Stephan Hugo Winters (GAL), der das Haus am Wochenende eröffnet hat

Abendblatt:

Was begeistert Sie am meisten am Hamburg House?

Stephan Hugo Winters:

Der markante Baukörper mit seiner Ziegelfassade, der schon von Weitem ins Auge fällt. Außerdem ist das Haus ja selbst Exponat, indem es seine eigene umweltfreundliche Technik und Bauweise transparent macht. Auch das Leitmotiv der Ausstellung, der "Baum der Wünsche" gefällt mir gut. Es ist ein starkes Motiv, wie sich die Äste quer durch die Etagen an der Außenfassade bis zur Dachterrasse entlangranken. Insgesamt macht das Expo-Gelände einen überwältigenden Eindruck, trotzdem wird man das Hamburg House nicht übersehen.

Wie war die Reaktion vor Ort?

Schon bei der Vorbereitung haben wir gemerkt, dass unsere Idee auf viel Interesse stößt. Bauen ist in China ja ohnehin ein riesiges Thema. Und der Energie-Aspekt gewinnt auch dort an Bedeutung. Der Hamburger Beitrag behauptet sich gut. Das ist keine Zirkusveranstaltung, sondern etwas Substanzielles

Was hat Sie besonders beeindruckt?

Vor Ort kümmern sich zwölf chinesische Studenten, die gut Deutsch sprechen, um die Gäste. Der Kontakt ist sehr gut; das ist im Sinne der Städtepartnerschaft.

Welche Erwartungen haben Sie?

Hamburg bietet sich hier die einzigartige Chance, sich als Stadt einem globalem Publikum zu präsentieren. Das ist bei dieser Expo erstmals der Fall. Und nur wenige Städte weltweit haben diese Chance. Wir werben für unsere besondere Kompetenz beim ökologischen Bauen. Zweitens ist das ein Impuls für den Umgang mit diesem Thema in China. Auch das gehört zu einer sinnvollen Klimaschutzpolitik. Es ist für das Image und die Wirtschaft Hamburgs gut.

Soll das Aufträge bringen?

Auch die beteiligten Hamburger Architektinnen haben viel gelernt, in dem sie ihr Know-how an chinesische Verhältnisse anpassen mussten. Das verbessert unsere Marktchancen und die Nachfrage nach ökologischer Technik.