Fußball

Lüneburger SK macht den Aufstieg perfekt

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Volker Stahl

Nach 4:1-Auswärtssieg in Egestorf werden die LSK-Fußballer Meister in der Oberliga Niedersachsen mit sechs Punkten Vorsprung und steigen damit direkt in die Regionalliga auf.

Lüneburg. „Ich habe schon etliche Aufstiege miterlebt – dieser ist der überraschendste“, sagt Dietrich Conrad, der 1. Vorsitzende des Fußballclubs Lüneburger SK Hansa, der in der Saison 2014/15 in der Regionalliga Nord spielen wird. Überraschend ist die Meisterschaft in der Oberliga Niedersachsen, weil der Verein just in den Tagen des sich anbahnenden Aufstiegs seine alte Heimstätte Wilschenbruch nach mehr als hundert Jahren verloren hat. Das hält nicht jeder Verein aus, der LSK schaffte es nur, weil er vom befreundeten TSV Bardowick für zwei Jahre in seinem Stadion als Gast geduldet wird und die Nachwuchsmannschaften bei anderen Lüneburger Vereinen unterschlüpfen konnten. Am letzten Spieltag sorgte ein 4:1 beim 1. FC Germania Egestorf/Langreder endgültig für Klarheit in der Aufstiegsfrage. Die Treffer erzielten Oliver Ioannou (54. Minute, 64.) sowie die eingewechselten Philipp Borges (86.) und Nico Hübner (89.).

Die Spielstätte in Bardowick ist allerdings noch nicht regionalligatauglich, die Vereine müssen ordentlich nachrüsten, um die Sicherheitsauflagen des Norddeutschen Fußballverbandes zu erfüllen. „Damit sind Kosten im fünfstelligen Bereich verbunden“, beziffert LSK-Sportvorstand Gerald Kayser den finanziellen Rahmen. Das Hauptaugenmerk gilt der Trennung der Fangruppen. „Dafür müssen wir einen eigenen Eingang und einen Gästebereich schaffen“, sagt Kayser und betont: „Unsere Anhänger können sich darauf verlassen, dass wir allen Anforderungen gerecht werden.“

In Sachen Kaderplanung gibt es noch einige Fragenzeichen

Vor wenigen Tagen wurde dem Lüneburger SK Hansa die „Ausnahmeübergangsregelung für die Spielstätte in Bardowick“ übermittelt. Die NFV-Zulassungskommission hat entschieden, bezüglich der Spielstätte in Bardowick eine für ein Jahr befristete und jederzeit widerrufbare Ausnahmeübergangsregelung zu gestatten, wie es in der Mitteilung heißt. Neben den bis zum Saisonstart zu erfüllenden Maßnahmen im sicherheitstechnischen Bereich wurde dem LSK deutlich gemacht, dass der Norddeutsche Fußballverband schon bei „geringfügigen Auffälligkeiten im Bereich Sicherheit Sanktionen bis hin zum Lizenzentzug“ aussprechen werde. „Wir sind sehr froh über die Klarheit der Formulierungen, mit denen sich der Verband verständlicherweise absichern will“, betont Kayser.

In Sachen Kaderplanung gibt es noch einige Fragezeichen. Bislang haben acht Spieler aus dem aktuellen Kader und zwei Neuzugänge für die nächste Saison unterschrieben. Zugesagt haben: Torwart Maximilian Wulf, Matti Grahle, Stefan Wolk, Phillip-Oliver Gruhn, Marco Schuhmann, Philipp Borges, Oliver Ioannou und Nico Hübner, dazu kommen das 18 Jahre alte Defensivtalent Jonas Fritz (JFV Ahlerstedt/Heeslingen) und Daniel Maaß (20, Teutonia Uelzen). Der offensive Außenbahnspieler hat in dieser Landesliga-Saison als Vorbereiter und Goalgetter auf sich aufmerksam gemacht. In 28 Spielen erzielte der Blondschopf 20 Tore und bereitete 22 Treffer vor. „Daniel passt hundertprozentig zu unserem Konzept, ambitionierte Talente zu fördern und weiter zu entwickeln“, sagt Kayser. Klar ist schon heute: Sven Möller wechselt aus privaten Gründen zur TuS Dassendorf. Fraglich ist auch der Verbleib von Benjamin Tillack. Der Torjäger hat drei Kinder, baut ein Haus, arbeitet in Hamburg und hatte deshalb angekündigt, sich die Regionalliga nicht mehr anzutun. Lüneburgs Co-Trainer Thomas Oelkers hofft noch auf einen Gesinnungswandel. Auch Gökhan Iscan hat angekündigt, dass er den Verein verlassen wird.

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