Oberliga-Fußballer unterliegen im “Endspiel um Platz zwei“ FC Altona 93 mit 2:3. Otto-Koch-Kampfbahn wird für die Regionalliga aufgerüstet.

Buchholz. Allein die letzten Minuten waren am letzten Spieltag in der Fußball-Oberliga bei der 2:3 (2:3)-Heimniederlage des Tabellenzweiten TSV Buchholz 08 gegen den Dritten, FC Altona 93, wirklich packend und dramatisch. Bei einem artistischen Fallrückzieher von Alexander Bowmann schreien die Buchholzer Fans noch einmal auf, aber Altonas überragender Torwart fliegt durch die Luft, faustet den Ball weg. Da ist keiner unter den mehr als 700 Zuschauern in der Otto-Koch-Kampfbahn, der die Hände in den Taschen behält.

Auf rechts zieht André Müller in seinem letzten mitreißenden Sturmlauf an fünf Gegnern vorbei. Er wird durch ein hartes Foul gestoppt. Beim Freistoß von Arne Gillich bleibt Marcel Olaf Kindler, der Torhüter von Altona 93, wieder Sieger. Zum Schluss gibt es noch einen Freistoß für die Nordheider. Da hält es selbst Henrik Titze nicht mehr in seinem Kasten. Der Buchholzer Tormann rennt in den gegnerischen Strafraum. Der Ball wird abgewehrt. Dann ertönt der Schlusspfiff und es herrscht Stille unter den Anhängern, die Enttäuschung zeichnet sich in den Gesichtern der Buchholzer Spieler ab. Die Gäste dürfen sich Hamburger Vizemeister nennen. Buchholz 08 hätte ein Unentschieden gereicht

Das letzte Ligaspiel der beiden Konkurrenten vor einer ansehnlichen Kulisse war noch einmal Werbung für den Amateurfußball. Wenn sich auch Trainer Thomas Titze damit nicht zufrieden geben wollte. "Wir haben verloren und Niederlagen sind für mich nie gute Spiele. Wir hätten gerne gewonnen und wir hatten ja auch in der zweiten Halbzeit genügend Chancen dafür." Dabei war es nicht die bloße Niederlage, die dem Buchholzer Trainer die Freude verdarb. Altona 93 zeigte sich erneut als Mannschaft, die in den Zweikämpfen bewusst bis an die Grenzen geht.

Thomas Titze hat da ganz andere Vorstellungen von Fußball. "So einen Fußball will ich nicht. Genau dagegen habe ich immer gearbeitet. Wenn das die Zukunft im Amateurfußball ist, dann höre ich lieber auf", sagte er. Die gegensätzlichen Grundeinstellungen hatten schon beim Hinspiel in Altona für Verstimmung gesorgt. Im November 2012 hatte seine Mannschaft am 17. Spieltag mit 1:2 ihre erste Saisonniederlage hinnehmen müssen.

Die Heimniederlage im Rückspiel muss sich die Mannschaft selbst zuschreiben. Die Szene, die Spielern und Fans dabei in der Erinnerung bleiben wird, spielte in der 23. Minute. Da stand es bereits 2:2 und Milaim Buzhala wurde bei einem Sturmlauf durch ein Foul im Strafraum gestoppt. Zur Vollstreckung legte sich der Gefoulte den Ball selbst auf den Elfmeterpunkt. Doch der Mann, der bereits acht Strafstöße verwandelt hat, schoss schwach und zögerlich. Torwart Kindler war auch diesmal der Bessere. Zehn Minuten später brachte Paul Hartwig die Gäste mit 2:3 in Führung. Es war nach 33 Minuten bereits der fünfte Treffer. Dass es auch der letzte sein würde, glaubte zu dem Zeitpunkt niemand.

Altonas Sebastian Clausen sorgte bereits nach sechs Minuten mit einem Kopfball für den furiosen Auftakt. Ebenfalls mit dem Kopf glich Arne Gillich in der 10. Minute aus. Drei Minuten später wieder Jubel und Gesänge. Julian Künkel brachte die Hausherren mit 2:1 in Führung. Die hielt aber nur bis zur 19. Minute, als Stefan Klaes mit einem Freistoß oben in den Winkel traf.

In der Halbzeit musste Steffen Prielipp in seinem letzten Punktspiel nach sieben Jahren in der Liga mit einer Zerrung passen. Für ihn kam Samuel Louca ins Spiel, der wie Prielipp, Finn Thede und Philipp Zander vor dem Spiel mit einem Blumenstrauß offiziell verabschiedet wurde. Der 19 Jahre alte Louca kehrt nach nur wenigen Monaten zum FC Süderelbe zurück und verabschiedete sich mit einer guten Leistung.

Im Stadion hat inzwischen der Umbau begonnen. Der Platz wird um fünf Meter verschoben. An den Kosten von 40.000 Euro will sich die Stadt mit 20 Prozent beteiligen. "Aber das muss noch vom Stadtrat genehmig werden", sagte Bürgermeister Wilfried Geiger.