Handball-Bundesliga-Frauen treffen nach ihrem 31:25-Sieg gegen Frisch Auf Göppingen jetzt auf den HC Leipzig und feiern zum dritten Mal in Folge den Einzug in das Halbfinale der deutschen Meisterschaften.

Buxtehude. Torhüterin Jana Krause ballte die Fäuste, reihte sich in den Kreis ihrer Mitspielerinnen ein und tanzte ausgelassen in der Mitte der Halle Nord. Mit einem 31:25-Erfolg gegen Frisch Auf Göppingen feierten die Bundesliga-Handballerinnen des Buxtehuder SV zum dritten Mal in Folge den Einzug in das Halbfinale der deutschen Meisterschaften und treffen jetzt in zwei weiteren Play-off-Spielen auf den HC Leipzig, der sich souverän gegen den Frankfurter HC durchgesetzt hatte.

Jana Krause war nicht unwesentlich am Sieg ihres Teams beteiligt, tauschte ihren Platz zwischen den Pfosten aber mit Antje Lenz, als sie Mitte der zweiten Halbzeit eine kleine Schwächephase zeigte und die kampfstarken Göppinger den Zehn-Tore-Rückstand verkleinerten. Die 1500 Zuschauer wurden unruhig. Der Play-off-Gegner aus Schwaben war bedrohlich nahe gekommen, zählt man den 31:28-Sieg aus dem Hinspiel dazu, war der Vorsprung auf zwei Treffer zusammengeschmolzen. Doch die Buxtehuder Gastgeberinnen zeigten Moral, beendeten mit einem weiteren Treffer von Randy Bülau die Göppinger Aufholjagd und stellten die Weichen auf Sieg.

Zu diesem Zeitpunkt kehrte auch Jana Krause ins Tor zurück. Auch wenn am Ende nur fröhliche Gesichter in der Halle Nord zu sehen waren, kullerten bei Jana Krause trotz der Freude über den Halbfinaleinzug ein paar Tränen. Die Torhüterin, die ihr Team immer wieder mit ihrer emotionalen Art nach vorne trieb, dachte wohl in diesem Moment an ihren Abschied. Jana Krause sucht eine neue Herausforderung beim Thüringer HC - kehrt zu ihrem früheren Trainer Herbert Müller zurück, mit dem sie in Nürnberg deutscher Meister wurde. Ihre Wege könnten sich aber schon in den nächsten Wochen sportlich wieder kreuzen. Und das sogar zwei Mal, im Pokal-Final-Four und im Finale der deutschen Meisterschaft. Voraussetzung ist allerdings ein Sieg gegen den HC Leipzig, der innerhalb von neun Tagen drei Mal Gegner sein wird. Schon am Wochenende kommt es im Pokalhalbfinale in Göppingen zum ersten Duell. Im zweiten Halbfinale stehen sich Gastgeber Frisch Auf Göppingen und der Thüringer HC gegenüber.

Dirk Leun und seine Handballerinnen freuen sich riesig auf das Final Four in der EWS-Arena, auch wenn er sein Team nicht in der Favoritenrolle sieht. Er will aber den Schwung und die Euphorie mit nach Schwaben nehmen, den sich seine Mannschaft mit dem Sieg gegen Frisch Auf Göppingen im Play-off-Viertelfinale erkämpft hatte. Der 28:31-Rückstand aus dem Hinspiel war schon zur Halbzeitpause eingeholt, da führte der BSV mit 17:11 und hatte für eine tolle Stimmung in der Halle Nord gesorgt. Den Grundstein zum Erreichen des Halbfinales legte der BSV in der Defensive. Die Abwehr arbeitete konsequent und aggressiv, ließ dem starken Göppinger Rückraum wenig Freiraum. Aber auch mit den Angriffsleistungen zeigte sich Dirk Leun durchaus zufrieden. "Ein schöneres nachträgliches Geburtstagsgeschenk als das Halbfinale kann es nicht geben", sagte der Trainer, der am Donnerstag 49 Jahre alt wurde. Lone Fischer war mit elf Treffern beste Werferin, zeigte Nervenstärke und verwandelte alle acht Siebenmeter.

Das Halbfinal-Hinspiel gegen den HC Leipzig findet am Mittwoch, 24. April, um 19 Uhr in der Halle Nord statt. Der Kartenvorverkauf (Vorkaufsrecht für Dauerkartenbesitzer bis Mittwoch) beginnt an diesem Dienstag (BSV-Shop, Intersport Stackmann, Sparkasse Stade-Altes Land in Stade und im Internet unter www.ticketmaster.de und www.bsv-live.de). Das Rückspiel ist am Sonntag, 28. April, um 16 Uhr.

Die Tore: Lone Fischer (11/8), Jessica Oldenburg (5), Marcella Deen (4), Isabell Klein (3), Jana Stapelfeldt (3), Diane Lamein (2), Randy Bülau (2), Friederike Lütz (1)