Buxtehudes Handball-Frauen verteidigen gegen Metzingen die Tabellenspitze und erwarten nun Meister Thüringen

Buxtehude. Die Handball-Frauen des Buxtehuder SV haben ihre Pflichtaufgabe erfüllt und mit einem 32:27 (15:12)-Erfolg gegen den TuS Metzingen die Tabellenführung in der Bundesliga verteidigt. Damit ist das Team von Trainer Dirk Leun in eigener Halle seit 21 Spielen ungeschlagen. Nun fiebert Buxtehude dem Knüller am Sonnabend, 2. März, um 16 Uhr entgegen. Dann kommt der deutsche Meister Thüringer HC in die Halle Nord, der das Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten HC Leipzig mit 31:23 gewann.

Vier Spieltage vor dem Hauptrundenabschluss kommt es zum Gipfeltreffen um Platz eins und um die beste Ausgangsposition für die Play-off-Spiele. Eine Begegnung mit Endspielcharakter. Schon in den vergangenen beiden Jahren lieferten sich die beiden Teams dramatische Spiele um den deutschen Meistertitel. Der BSV musste zweimal mit nur einem Tor Rückstand mit der Vizemeisterschaft vorlieb nehmen.

Der Aufsteiger TuS Metzingen spielte vor 1200 Besuchern in der Halle Nord unbekümmert auf, war 30 Minuten lang ein ebenbürtiger Gegner. Erst in der zweiten Hälfte setzten sich die favorisierten Gastgeberinnen des Buxtehuder SV ab und führten zeitweise mit acht Toren. Die frech aufspielenden "TuSsies" aus Süddeutschland ließen aber nicht locker und sorgten in der Schlussphase noch für Ergebniskosmetik. Metzingens ungarische Trainerin Edina Rott zeigte sich mit der Leistung ihrer jungen Mannschaft zufrieden. "Wir müssen unsere Punkte zum Klassenerhalt woanders holen und nicht in Buxtehude", hatte sie im Vorfeld der Partie kundgetan.

BSV-Coach Dirk Leun sprach von einem intensiven und temporeichen Handballspiel, in dem sein Team vom Gegner gefordert wurde. "Wir haben gesehen, dass wir nicht nachlassen dürfen", sagte er, "immer dann ist Metzingen wieder rangekommen." Allerdings war auch Leun mit dem Ergebnis letztlich zufrieden. Er habe aber gesehen, wo er in den nächsten Wochen bis zum Beginn der Play-off-Spiele am 13. April den Hebel noch ansetzen muss.

Diane Lamein deutete an, dass mit ihr bis dahin wieder zu rechnen ist. Die Kreisläuferin aus den Niederlanden, die zum Saisonende in ihre Heimat zurückkehrt, feierte zu Beginn der zweiten Halbzeit nach einer sechsmonatigen Verletzungspause (Knorpelschaden) ihr Comeback. Und das in ihrer unnachahmlichen Art: mit zwei Toren vom Kreis in Co-Produktion mit ihrer niederländischen Teamkollegin Marcella Deen, einen Treffer sogar mit der ungewohnten linken Hand. Und mit zwei Zeitstrafen, weil sie in der Abwehr wie gewohnt zupackte. Auf Mannschaftskapitän Isabell Klein verzichtete Leun von vornherein, sie wurde geschont. Die Linkshänderin hatte im Training zu viel gemacht und musste passen.

Dafür trumpfte gegen Metzingen Katja Langkeit auf, die ebenfalls zum Saisonende ihre Karriere beendet. Selbst Teamarzt Dr. Wolfram Körner war von den sechs Treffern der Außenspielerin begeistert. "Schnelligkeit und Sprungkraft sind einmalig", lobte er die beste Torschützin. Dahinter folgten die beiden Rückraumspielerinnen Jana Stapelfeldt mit fünf und Jessica Oldenburg mit vier Toren.

Im Tor hatte Leun zunächst Antje Lenz das Vertrauen gegeben. Ende der ersten Hälfte wechselte er Jana Krause ein, die zum Saisonende zum Thüringer HC wechselt und dort mit Torjägerin Franziska Mietzner (Frankfurter HC) zusammenspielen wird. Mit zwei gehaltenen Siebenmetern und einigen Paraden war sie erneut ein guter Rückhalt.

Auch in Buxtehude bahnt sich ein weiterer Zugang an. Angie Geschke steht vor einer Rückkehr nach Deutschland. Die frühere Oldenburgerin und Nationalspielerin steht in Norwegen bei Vipers Kristiansand unter Vertrag. Die 27-Jährige ist in Lübeck geboren. Warum also nicht eine Rückkehr nach Norddeutschland?

Die Tore: Katja Langkeit (6), Jana Stapelfeldt (5), Jessica Oldenburg (4), Lone Fischer (4/4), Marcella Deen, Maxi Hayn, Friederike Lütz (alle 3), Diane Lamein, Sarah Lamp (beide 2)