Jannick Geisler fährt beim 25. Weihnachtscross in der Harburger Haake allen davon. Julian Lehmann wird Zweiter.

Harburg. Für Frank Plambeck war der Sieg von Jannick Geisler beim traditionellen Weihnachtscross in der Harburger Haake keine Überraschung. "Das habe ich doch vorher prophezeit", sagte der Cheforganisator des 25. Großen Preises von Radsport von Hacht im Zielbereich. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der frühere Schützling von Frank Plambeck bei der Harburger Radsportgemeinschaft frühzeitig einen Vorsprung auf der anspruchsvollen Crossrunde in der Haake erarbeitet und baute diesen von Runde zu Runde aus und fuhr mit Abstand als Erster über die Ziellinie an der Kuhtrift.

Der Beifall der ungewöhnlich hohen Besucherzahlen an diesem zweiten Weihnachtstag war dem deutschen Jugendmeister U15 und U19 von 2006 und 2010 gewiss. Für Trainer und Organisator Frank Plambeck war der Sieg von Jannick Geisler, der für das Profiteam Heizomat fährt, zugleich eine Wachablösung im Harburger Wald. Bisher hatte Johannes Sickmüller vom Stevens-Racing-Team aus Hamburg die Crossrennen in der Haake dominiert. Doch diesmal blieb der Zweikampf aus. Der 30 Jahre alte Johannes Sickmüller, der vier Mal in Folge das Harburger Weihnachtsrennen gewinnen konnte, kam als Sechster ins Ziel. Der deutsche Crossmeister aus dem Jahre 2006 musste aber mit einem Handicap starten. Der Schlüsselbeinbruch war gerade überwunden und Sickmüller näherte sich seiner gewohnten Form, da warf ihn eine Grippe erneut zurück. Bei der 25. Auflage des Harburger Weihnachtscross musste Johannes Sickmüller der Jugend den Vortritt lassen.

Denn neben dem Sieger Jannick Geisler fuhr sich auch Julian Lehmann in den Vordergrund. Der Lokalmatador von der Harburger Radsportgemeinschaft blieb auf dem 2,5 Kilometer langen Rundkurs seinem Freund Jannick auf den Fersen und holte sich die Silbermedaille vor dem Drittplatzierten Jan Büchmann vom Nannook-Cycling-Team aus Kiel.

Jannick Geisler und Julian Lehmann sind Freunde, gehören zum erfolgreichen HRG-Nachwuchs von Trainer Frank Plambeck. Und sie machen auch heute noch viel gemeinsam, obwohl sie sportlich inzwischen getrennte Wege gehen und in unterschiedlichen Teams fahren. Beim Weihnachtscross allerdings haben die beiden Talente im Vorfeld kräftig mit angepackt. "Jannick hat die Container mit aufgestellt", sagte Frank Plambeck. Die Jungs seien sich für keine Arbeit zu schade. Cheforganisator Frank Plambeck strahlt nicht nur über die Hilfsbereitschaft seiner Schützlinge, auch das gelungene 25. Weihnachtsrennen um den Großen Preis von Radsport von Hacht macht ihn glücklich. Mit soviel Zuschauerandrang hatte er gar nicht gerechnet. Viele Besucher nutzen das Crossrennen am zweiten Weihnachtstag, um nach den Feiertagen wieder einmal rauszukommen, treffen in der Haake alte Bekannte und können auch noch hochklassigen Radsport sehen. "Ich habe so viele Bekannte getroffen und mit denen geklönt, dass ich vom Rennen wenig mitbekommen habe", gab Udo Krapf zu, der jahrelang den Straßenklassiker Großer Preis von Buchholz organisiert hatte. Das Weihnachtsrennen in der Haake hat sich zum Treffpunkt aktueller und ehemaliger Radsportgrößen entwickelt.

Die weniger werdenden Teilnehmerzahlen sind aber auch den Zuschauern nicht verborgen geblieben. Es gibt immer weniger Lizenzfahrer, der Trend geht zu den Hobby-Radfahrern, die immer mehr in den Wald drängen. In Harburg mussten wegen des hohen Andrangs zwei Hobbyrennen gestartet werden.