169 Radsportler trotzen beim 4. Crossrennen des RSC Kattenberg in Kaltenkirchen Matsch und Kälte. Packendes Duell an der Spitze.

Kaltenkirchen. Im Ziel musste der Harksheider Paul Lindenau erst einmal ein paar Sekunden durchschnaufen. Bis kurz vor Schluss hatte der Radsportler vom RV Germania Hamburg beim 4. Cross im Park des RSC Kattenberg im Junioren-U-19-Rennen mit dem Dänen Simon Hamann Larsen um den Sieg gekämpft, im 8. Lauf des Stevens-Cyclocross-Cups 2012/2013 dann aber doch den Kürzeren gezogen.

Acht Runden lang hatte sich das Duo auf dem 2000-Meter-Kurs einen spannenden Zweikampf geliefert. Der matschige und an einigen Stellen gefrorene Boden machte das 40-minütige Duell zu einer anstrengenden Angelegenheit. Hinzu kamen zwei Holzhindernisse, die kurz vor dem Ziel überquert werden mussten. Die meisten Fahrer zogen es vor, an dieser Stelle ihr Sportgerät zu tragen. Andere sprangen, im Sattel sitzend, hinüber.

Paul Lindenau und sein Kontrahent bewältigten den Parcours ohne Probleme, nur auf den letzten Metern versperrte ein überrundeter Fahrer die Piste. Lindenau kam nicht vorbei, der Däne sprintete als Erster der Kategorie U 19 ins Ziel.

Der Ärger über den verpassten Sieg war beim Elftklässler der Willy-Brandt-Schule allerdings schnell verflogen. "Si mon ist schon verdammt stark. Er hat verdient gewonnen." Auf die Gesamtwertung des Stevens-Cyclocross-Cups hat das Resultat im Freizeitpark Kaltenkirchener aber keine Auswirkung, Paul Lindenau bleibt auf Platz eins. Der Däne taucht in der offiziellen Ergebnisliste nicht auf, da er nicht dem Bund Deutscher Radfahrer angehört und so außer Konkurrenz startete.

Nicht ganz so weit vorne, aber dennoch zufrieden war Jaron Wieczorreck. Bei den im November in Wedel ausgetragenen Querfeldein-Landesmeisterschaften musste sich der 14 Jahre alte Fahrer vom RSC Kattenberg noch seinem Teamkameraden Leon Fergée, 15, geschlagen geben und wurde Zweiter. In Kaltenkirchen drehte Jaron den Spieß um und landete bei den Jugendlichen U 17 vor Leon auf Rang fünf.

"Crossfahren macht richtig viel Spaß, denn jede Strecke hat einen anderen Untergrund", sagte Jaron Wieczorreck. Die gute Laune ließ sich der Henstedt-Ulzburg auch von Stürzen und Schlammspritzern nicht verderben. "Das gehört nun mal dazu. Man fällt ja weich."

Seinen Spaß hatte auch Senioren-Europameister Jens Schwedler, 44. Im sozialen Netzwerk Facebook diskutierte der Ellerbeker, der Anfang 2012 als Aktiver zurückgetreten war, über ein Kurz-Comeback beim Cross im Park; seine Fans sollten darüber abstimmen. Statt der geforderten 100 "Likes" waren doppelt so viele User der Meinung, er solle in Kaltenkirchen antreten - was er dann auch tat. "Ich habe aber gemerkt, dass es ein Unterschied ist, ob man dreimal die Woche trainiert oder gar nicht", so Schwedler, der bei den Senioren II Zweiter wurde.

Während die Veranstaltung für die 169 Fahrerinnen und Fahrer um 16 Uhr beendet war, hatten die rund 50 Helfer vom RSC Kattenberg noch jede Menge zu tun. Direkt nach Veranstaltungsende begannen Wolfgang Fischer, Peter Evers und der Rest des Helferteams mit der Wiederherstellung des malträtierten Waldbodens. Evers: "Ich habe nur positive Rückmeldungen bekommen. Wir sind sehr zufrieden. Unser Dank gilt dem Bauamt Kaltenkirchen, das uns toll unterstützt hat."