Das 34:27 gegen Beckdorf vor 1400 Fans in der Geestlandhalle wurde erst in den Schlussminuten zu einer klaren Angelegenheit.

Fredenbeck/Beckdorf. Mehr als 1400 Zuschauer brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Die 3. Liga-Handballer des VfL Fredenbeck und des SV Beckdorf sorgten in der gut gefüllten Geestlandhalle für reichlich Stimmung und blieben nichts schuldig, was die Fans von diesem Derby erwartet hatten. Das Ergebnis von 34:27 (15:13) sieht zwar nach einem klaren Sieg für den VfL Fredenbeck aus, doch kam der Sieben-Tore-Vorsprung erst in den Schlussminuten zustande.

Es war der SV Beckdorf, der besser ins Spiel fand und nach zwölf Minuten bereits 7:3 in Führung lag. Mit fünf Treffern von Stefan Völkers und zwei verwandelten Siebenmetern von Maris Versakovs schienen die Gäste dem VfL Fredenbeck den Schneid abzukaufen. Doch dann reagierte Uwe Inderthal, Trainer des VfL Fredenbeck, und brachte den unter der Woche noch grippekranken Birger Tetzlaff und wählte die offensivere Abwehrvariante mit zwei vorgezogenen Spielern.

Mit dieser Umstellung beim VfL Fredenbeck kamen die Spieler vom SV Beckdorf nicht zurecht und schon gar nicht mit der Manndeckung für Stefan Völkers und später auch noch für Maris Versakovs. "Die waren damit praktisch aus dem Spiel genommen", räumte Beckdorfs Trainer Lars Dammann ein, dass dadurch sein Rückraum lahmgelegt war. Seine Außen Christian Jansen und Henning Scholz konnten nur phasenweise kompensieren, dass auch dem Rückraum jetzt kaum noch Treffer erzielten wurden.

Mit dem 11:10 von Maciek Tluczinsky ging der VfL Fredenbeck in der 22. Minute erstmals in Führung. Richtig Fahrt nahm das Spiel aber erst nach dem Seitenwechsel auf, als Stefan Völkers nach der Pause wieder traf, aber auch Versakovs und Henning Scholz kurz nacheinander zweimal von Siebenmetermarke scheiterten. Auf 23:24 und 24:25 kam der SV Beckdorf noch heran, dann leistete sich Benjamin Murray kurz nacheinander drei Fehlwürfe, der VfL Fredenbeck zog auf 32:27 davon. Damit war die Vorentscheidung gefallen, der erste Sieg des VfL Fredenbeck nach zuletzt zwei Derbyniederlagen und einem Remis perfekt, zumal auch noch Murray per Siebenmeter scheiterte und Edgars Kuksa im Tor des VfL Fredenbeck am Ende jeden Ball hielt. Uwe Inderthal und seine Spieler auf der Bank klatschen sich schon drei Minuten vor Schluss ab.

Der VfL Fredenbeck hatte in Maciek Tluczinsky und Ghenadi Golovici mit je sieben Treffern seine besten Werfer. Bester Spieler des VfL Fredenbeck aber war ihr Torhüter mit 20 parierten Bällen. Dessen Stärke offenbarte zugleich die Schwäche des SV Beckdorf. "Wer sich 20 Fehlwürfe leistet und dazu noch drei Siebenmeter nicht versenken kann, der kann auch gegen den VfL Fredenbeck nicht gewinnen", resümierte Lars Dammann. Fredenbecks Torhüter Edgars Kuksa hat sich inzwischen für zwei Länderspiele mit der lettischen Nationalmannschaft gegen Ungarn und Kroatien abgemeldet.

Die Tore für den VfL Fredenbeck: Maciek Tluczinsky (7/2), Ghenadi Golovici (7), Lars Kratzenberg, Benedikt Philippi (je 6), Birger Tetzlaff (5), Lukas Kraeft (3)

Die Tore für den SV Beckdorf: Stefan Völkers (9), Henning Scholz, Benjamin Murray (je 5), Christian Jansen (4), Maris Versakovs (3/3), Markus Bowe (1)