Der ACN-Vorsitzender wird Sechster auf dem Buxtehuder Estering. 8500 Rallycross-Fans verfolgten die Europameisterschaften.

Buxtehude. Andreas Steffen, der Vorsitzende des Automobilclubs Niederelbe (ACN), hatte gleich doppelten Grund zur Freude. Bei der krönenden Abschlussfeier mit Siegerehrung in der Moisburger Diskothek "Mic Mac" erntete er Lob von allen Seiten. Die unermüdlich agierende ACN-Crew hatte beim Finale der Rallycross-Europameisterschaften auf dem Estering in Buxtehude alle Kräfte gebündelt und ein perfektes Rennwochenende zelebriert. Ein besseres Zeugnis für eine EM-Bewerbung 2013 kann es gar nicht geben. Zudem überzeugte der ACN-Chef auch sportlich mit einem sechsten Platz im A-Finale.

80 Fahrer aus 16 Nationen präsentieren sich auf dem Estering in Galaform

Die Bilanz des Endlaufs kann sich sehen lassen. Rund 8500 Zuschauer sorgten auf dem Estering für eine würdige EM-Kulisse. Und die gut 80 Fahrer aus 16 Nationen präsentierten sich in Galaform, obwohl bereits nach dem vorletzten Rennen im finnischen Kouvola die Meister in allen drei Divisionen vorzeitig gekürt worden waren.

Die Finalrennen in allen Klassen waren an Spannung nicht zu überbieten. Allein das A-Finale der Division Super 1600 musste dreimal gestartet werden. Mit René Münnich als direktem Qualifikanten war ein deutscher Fahrer gesetzt. Mit Andreas Steffen gesellte sich ein zweiter Fahrer hinzu. In einem wahren Husarenritt, wie Ringsprecher Martin Kummerow die Rennen kommentierte, hatte sich der "Local Hero" in den Endlauf gefahren. Andreas Steffen beendete das C-Finale als Aufsteiger ins B-Finale. Und auch dort war er als Zweitplatzierter ins A-Finale aufgestiegen. Für den Buxtehuder ACN-Vorsitzenden der absolut größte Erfolg in seiner Rallycross-Karriere. "Jetzt kann die EM-Saison 2013 kommen", sagte er glücklich.

Zuvor allerdings strebt der Buxtehuder seinen ersten deutschen Titel an. Bei zwei noch ausstehenden Rennen in Schlüchtern am 7. Oktober und Groß Dölln (21. Oktober) will er die Gesamtführung in seiner Division nicht mehr abgeben. Andreas Steffen ließ sich auch nicht von einigen Widrigkeiten bremsen, dreimal musste das A-Finale aufgrund von Unfällen neu gestartet werden. In einem Vorlauf war der Buxtehuder noch in eine Karambolage verwickelt, sein Skoda Fabia musste in einer Blitzaktion repariert werden. Seine Crew meisterte aber auch dieses Hindernis. Neuer Europameister der Division Super 1600 wurde Andreas Bakkerud aus Norwegen, einer der jüngeren Fahrer.

Bei den Super Cars war der Brite Liam Doran mit einem Raketenstart aus der zweiten Startreihe nach vorne geschossen und gab die Führung mit einem taktisch klug gefahrenen Finale nicht mehr ab. Zweiter wurde der Franzose Davy Jeanney vor dem Estering-Kenner aus Schweden, Stig-Olov "Stecka" Walfridsson. Der EM-Titel war Timur Timerzyanov aus Russland nicht mehr zu nehmen. Der neue Champion ließ es ruhiger angehen und begnügte sich mit Rang acht im B-Finale.

Der Automobilclub Niederelbe hat sich wieder einmal als guter Gastgeber für die Rallycross-Europameisterschaften erwiesen. Jetzt kommt es erneut auf die oberste Motorsport-Kommission FIA an, die im Oktober die EM-Ausrichter für die neue Saison 2013 festlegen will. Andreas Steffen und sein 100 Mitglieder zählender ACN können sich zurücklehnen, sie haben bei der zweitägigen Veranstaltung gezeigt, dass sie für größere Aufgaben gewappnet sind.