Der FC Süderelbe verliert gegen den neuen Spitzenreiter der Fußball-Landesliga. FC Türkiye unterliegt am Ende nach einer 2:0-Führung.

Neugraben. Ein Spaziergang war es nicht für den neuen Fußball-Landesliga-Tabellenführer der Hansa-Staffel, HSV Barmbek-Uhlenhorst (BU). Die Youngster des FC Süderelbe (22,3 Jahre Altersdurchschnitt) zeigten bei ihrer 0:2 (0:1)-Heimniederlage über weite Strecken ein engagiertes Spiel und hatten nach einer Viertelstunde die große Möglichkeit zur Führung. Einen weiten Flankenball von Eugen Götz verlängerte Torjäger Mümin Mus per Kopf auf Benjamin McCash-Davis, der die Riesenkopfballchance aus fünf Metern Torentfernung vergab. Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die routinierten Barmbeker (28,3 Jahre im Schnitt) die Initiative, ohne sich die ganz großen Chancen zu erspielen.

Nach einer halben Stunde ein Freistoß für den FC Süderelbe. Götz spielte den Ball lang in den Strafraum, Barmbeks Oliver Leinroth klärt mit dem Kopf Richtung Mittellinie und Markus Hasenpusch mit Anspiel in den Lauf von Obi Karimi. Und der kleine Wirbelwind der Barmbeker zeigte mit einem herrlichen "Hammer" in den linken oberen Torgiebel Vollstrecker-Qualitäten. Der "Barmbeker Pöbel", so werden die Anhänger genannt, skandierten "Spitzenreiter, Spitzenreiter".

+++ FC Süderelbe spricht von Erfolg, FC Türkiye ist unzufrieden +++

Süderelbe danach weiter mit jugendlichem Elan, Mirco Bergmann prüfte Keeper Mikail Develi (früher Harburger TB). Die kalte Dusche dann gleich nach Wiederbeginn. Erneut war Karimi der entscheidende Spieler. Seinen Schuss konnte Torwart Marc Wendt noch halten, den Abpraller köpfte der "Altmeister" persönlich ein, Markus Hasenpusch, 37, mit seinem 14. Saisontreffer. Süderelbe blieb weiter emsig bemüht zum Torabschluss zu kommen. Der eingewechselte Rustam Weizel auf Mus, der starke Arthur Weigel klärte zur Ecke. Bergmann scheiterte, einmal reklamierten die FCS-Spieler Handelfmeter. Doch der gute Schiedsrichter Fabian Qualmann aus Glashütte war ohne Fehl und Tadel.

Danach wurde es ein wenig ruppiger, Leinroth und Samuel Louca standen sich Kopf an Kopf gegenüber, gelbe Karten für beide beruhigten die Gemüter. Tobias Beier mit schönem Außenrist-Schuss, auf der Barmbeker Bank waren sich alle siegessicher. Und es brannte nichts mehr an, souverän spielten die Routiniers die letzten Minuten herunter und siegten letztlich verdient. Süderelbe Trainer Jean-Pierre Richter muss die zweite Niederlage in Folge ohne Torerfolg hinnehmen, dazu ein Abrutschen in der Tabelle. Richter hofft auf die Rückkehr einiger Stammkräfte in den nächsten Begegnungen bei GSK Bergedorf und gegen Hamm United.

Im Spiel dieser beiden gegeneinander gab es ein torloses Remis. Doch der FC Türkiye vermochte es nicht, diesen Ausrutscher von Hamm im Kampf um Tabellenplatz drei zu nutzen. Trotz einer 2:0-Führung bis zur 76. Minute unterlagen die Wilhelmsburger daheim gegen VfL Lohbrügge mit 2:3 (1:0). "Zur Pause müssen wir mit 3:0 führen", bemängelte Manager Klaus Klock, der Dogan Inam als Trainer vertrat, die Chancenverwertung. Große Freude hatte Klock am zweifachen Torschützen Bülent Imanci (36./direkt verwandelter Eckstoß, 57. Minute). Doch nach den Gegentoren in der 76. (abseitsverdächtig), 80. (nach Fehler von Türkiye-Torhüter Tom Pöhls) und 81. Minute wurden die Gesichter bei Türkiye immer länger. Der starke Wind, der noch das 1:0 von Imanci begünstigt hatte, wurde mehr und mehr zum Nachteil für die Gastgeber. Darüber hinaus beklagte Klock, dass Lukasz Sosnowski seine Führungsaufgabe als Kapitän nicht hinlänglich erfüllte.