Hamburger Fußballverband sagt erneut alle Pflichtspiele ab

Neugraben. Den Saisonauftakt müssen die Fußballer noch einmal verschieben. Der Hamburger Fußball-Verband hat auch für dieses Wochenende alle Punktspiele abgesagt. Zeit genug, um Bilanz zu ziehen.

Sehr zufrieden ist Jean-Pierre Richter, Trainer des FC Süderelbe, mit der Hinrunde seiner Landesliga-Kicker n der Hansa-Staffel. "Als No-Name-Team vor der Winterpause Sechster zu sein mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Tabellendritten, ist für uns ein Erfolg", sagte Richter. Zwar war der Start ein wenig durchwachsen, unter anderem mit dem bitteren 1:4 gegen TuS Dassendorf zur Kunstrasenplatz-Eröffnung am Kiesbarg, doch zuletzt verlor das Team von neun Partien nur eine bei sechs Siegen und zwei Remis. Spitze war der "goldene Oktober" mit fünf Siegen. Sehr erfreulich findet Richter die gelungene Integration seiner Neuzugänge wie Torhüter Marc Wendt und Hendrik Opitz.

Als Eckpfeiler bezeichnet der Coach Tobias Rüpke, der vom MSV Hamburg zurückkehrte und mit Lennart Dobrawsky ein Top-Innenverteidiger-Duo bildet. Ein Sonderlob gab es für Rechtsverteidiger Aron Kolako, der von Buchholz 08 kam. Und auch Daniel Rossa kommt gut weg. Der Angreifer startete mit einem verschossenen Elfmeter beim 0:1 zum Auftakt gegen seinen Ex-Klub FTSV Altenwerder, erzielte seither aber sieben Tore. In der Winterpause kommen Rückkehrer Marco Mohr (vom MSV Hamburg) sowie Mirco Bergmann (Altona 93) nach Neugraben. Asen Iliev (zurück zum TV Meckelfeld), Hakan Menges (FTSV Altenwerder) und der Tunesier Moncef Gueneni (Ziel unbekannt) verlassen den Klub.

Unzufrieden mit dem Verlauf der Vorrunde äußert sich Klaus Klock, Manager des FC Türkiye Wilhelmsburg. "Zuletzt hat bei uns der Schlendrian Einzug gehalten", sagte Klock, dessen Team zwar noch auf Tabellenplatz drei liegt, aber gemessen an dem Anspruch mit zuletzt nur drei Siegen bei sechs Niederlagen in neun Pflichtspielen arg enttäuschte. "Die Aktiven müssen nur zum Training und zu den Spielen kommen", so Klock, der von "verwöhnten Kickern" spricht. Bisher ist es aber noch nicht vorgesehen, dass die Spieler ihre Trikots wieder selbst waschen oder ihre Fußballschuhe putzen müssen.

Nach dem tollen Start (zehn Spiele mit nur einer Niederlage bei sieben Siegen und zwei Unentschieden) habe aber auch der Ausfall von Christian Fuchs für den Leistungseinbruch gesorgt. "Er ist zu einem Führungsspieler gereift", lobte Klock. Nach Onur Ulusoy (von TuS Germania Schnelsen) ist nun auch Cihad Karakas verpflichtet worden, der vom Oberligisten SV Halstenbek-Rellingen kommt. Für Klock heißt es nach der Winterpause erst einmal den dritten Tabellenplatz zu festigen und den Rückstand zu den führenden Teams HSV Barmbek-Uhlenhorst und Rahlstedter SC zu verkürzen. Rang drei reicht nur zum Aufstieg in die Oberliga, wenn das Entscheidungsspiel gegen den Parallelstaffel-Dritten (SC Poppenbüttel) gewonnen wird und zwei Hamburger Oberligisten in die neue fünfgleisige Regionalliga aufsteigen.