Harburg. Auf dem Schwarzenberg veranstaltet die Harburger RG den 44. Weihnachtscross. Wo Zuschauer die 270 Radsportler gut beobachten können.

Einen guten Tipp für diejenigen, die sich nicht besonders gut mit Radsport auskennen, hat Frank Plambeck parat. „Man muss in den Wald gehen und sich eine Stelle aussuchen, an der die Fahrer links und rechts an einem vorbeifahren“, sagt der langjährige Macher der Harburger Radsport-Gemeinschaft (HRG). „Einerseits ist man hautnah dran. Andererseits sieht man, wie gut die Fahrerinnen und Fahrer ihre Maschinen beherrschen. Für mich ist Cross ist die interessanteste Disziplin im Radsport.“ Die Räder seien vergleichbar mit Gravelbikes.

Der passende Termin, um den Tipp in die Tat umzusetzen, ist der dritte Advent – Sonntag, 17. Dezember – im Zeitraum von 10 bis etwa 15.30 Uhr. Da findet mit Start und Ziel auf dem Schwarzenbergplatz in Harburg zum 44. Mal der Weihnachtscross der Harburger RG statt. Früher war die Traditionsveranstaltung im Appelbütteler Forst zu Hause, seit einigen Jahren fährt man auf dem Festplatzgelände mitten in Harburg, dessen Einfahrt gegenüber der Technischen Universität liegt.

Harburger Weihnachtscross zählt zum Stevens Cyclocross-Cup

Seit dem letzten Rennen im Dezember 2022 ist das Containerdorf auf dem Schwarzenbergplatz weiter gewachsen. In 30 Containern sind Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht. Start und Ziel des Cross-Rennens, das für die Rennserie um den Stevens Cyclocross-Cup gewertet wird, sind daher in den hinteren Teil des Platzes verlegt worden.

Siegerehrung U19-Junioren im Vorjahr: Lokalmatador Max Heiner Oertzen (Harburger RG, Mitte) gewann das Rennen vor Eike Behrens (Harvestehuder RV) und Nicolai Koldby Andersen (Aarhus/Dänemark, rechts). Ganz links der Mitorganisator Frank Plambeck.
Siegerehrung U19-Junioren im Vorjahr: Lokalmatador Max Heiner Oertzen (Harburger RG, Mitte) gewann das Rennen vor Eike Behrens (Harvestehuder RV) und Nicolai Koldby Andersen (Aarhus/Dänemark, rechts). Ganz links der Mitorganisator Frank Plambeck. © HA | Markus Steinbrück

Ansonsten hat sich an der Streckenführung der 2,2 Kilometer langen Runde wenig verändert. „Wie hoch man eigentlich ist, merkt man bei gutem Wetter, wenn man bis zur Hamburger City gucken kann“, sagt Frank Plambeck.

Beachtlicher Höhenunterschied von Buxtehuder Straße auf den Schwarzenberg

Manch Premierengast auf dem Rad dürfte erstaunt sein, dass er vom Feuerteich an der Buxtehuder Straße bis hoch auf den Schwarzenberg einen Höhenunterschied von 25 Metern zu bewältigen hat – Runde für Runde. „Bislang ist die Strecke sehr gut befahrbar“, sagt Plambeck. Angesichts des feuchten Untergrunds und der milden Temperaturen könnte es durch die Trainingsfahrten am Sonnabend und erste Rennrunden am Sonntag matschiger werden.

270 Radsportler sind gemeldet, darunter viele Hobbyfahrer und U14-Schüler

Positiv überrascht sind die Organisatoren von der Resonanz. „Gerechnet hatten wir mit etwa 200 Meldungen, geworden sind es 270. Darunter sind sehr viele Hobbyfahrer und allein 48 Schülerinnen und Schüler der U14“, berichtet Plambeck. „Mal sehen, ob alle kommen“, ergänzt er mit Blick auf die grassierende Krankheitswelle. Verpackt in fünfeinhalb Stunden Action sind acht Startzeiten für 19 verschiedene Alters- und Leistungsklassen.

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Sportliche Höhepunkte sind die Eliterennen der Frauen über 45 Minuten (11.40 Uhr) und der Männer über 60 Minuten (13.35 Uhr). Erst recht nach dem Karriereende von Jannick Geisler betrachtet der HRG-Organisator seinen früheren Schützling Jasper Levi Pahlke (Harvestehuder RV) als klaren Favoriten. Als Schüler und Jugendlicher fuhr Pahlke für den Gastgeberverein.

Weltmeisterin Cordula Biermann ist klare Favoritin im Frauen-Elite-Rennen

Bei den Frauen dürfte kein Weg an Cordula Biermann (RSC Kattenberg) vorbeiführen. „Obwohl sie über 50 Jahre alt ist, hat sie schon Bundesligarennen gewonnen“, sagt Plambeck respektvoll über die frisch gebackene Ü50-Weltmeisterin aus der Nähe von Kaltenkirchen.

Die Harburger RG wird unter anderem durch Philipp Plambeck (Elite) und Stephan Warda (Masters 4) vertreten. Natürlich dürfen Sören Kieselbach und Armin Raible (WM-Bronze in der Ü60) ebenso wenig in der Startliste fehlen wie weitere Fahrer und Fahrerinnen der RSG Nordheide, der Turnerschaft Harburg und von Blau-Weiss Buchholz.

Eintritt für Zuschauer ist frei – Rennwurst und Glühwein gibt es auch

Ausgeschüttet werden Preisgelder von insgesamt 1000 Euro. Zuschauer haben am Sonntag freien Eintritt. „Rennwurst und Glühwein gibt es auch“, sagt Frank Plambeck. Das Finale im Stevens Cyclocross-Cup 2023/2024 findet übrigens am Sonntag, 21. Januar 2024, im Stadtwald in Buchholz statt. Tags zuvor wird der ausgefallene Nikolauscross in Elmshorn nachgeholt.