Harburg. Vor dem Amtsgericht muss sich ab Mittwoch eine 21-Jährige verantworten, die sich mit den Händen auf den Asphalt geklebt haben soll.

Wegen Nötigung und anderer möglicher Straftatbestände muss sich ab Mittwoch eine mutmaßliche Aktivistin der „Letzte Generation“-Bewegung vor dem Harburger Amtsgericht verantworten. Der 21-Jährigen wird vorgeworfen, am 21. Februar 2022 gemeinsam mit neun Mitstreitern für ein mächtiges Verkehrschaos gesorgt zu haben. Gegen 16.50 soll sich die Gruppe um die 21-Jährige auf der Zufahrt der Köhlbrandbrücke mit den Händen auf der Straße festgeklebt haben. Kein Auto, kein Lkw konnte mehr passieren..

Mit der Verkehrsblockade, einer von zahlreichen ähnlichen Aktionen in Hamburg im Winter 2022 und in der Folgezeit, wollten die Aktivisten auf die Folgen des Klimawandels hinweisen und die Politik zu entschlosseneren Gegenmaßnahmen bewegen.

Eine Beamtin des technischen Zuges der Polizei löst mit einer Chemikalie und Holzspachteln die festgeklebte Hand einer Klimaaktivistin von der Fahrbahn.
Eine Beamtin des technischen Zuges der Polizei löst mit einer Chemikalie und Holzspachteln die festgeklebte Hand einer Klimaaktivistin von der Fahrbahn. © dpa | Christian Charisius

Der Angeklagten R. wird gemeinschaftliche Nötigung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen.. Durch die Blockade des Autoverkehrs habe die Angeklagte versucht, größtmögliche Aufmerksamkeit auf die Aktion der Gruppe „Aufstand der letzten Generation“ zu lenken, so die Anklage. Kritiker werfen der „Letzte Generation“-Bewegung vor, dem erklärten Ziel, nämlich den Kampf gegen den Klimawandel, eher zu schaden als zu nützen.

Die Blockade am 21. Februar 2022 hatte erst nach fast zwei Stunden aufgelöst werden. Wie schon am Morgen dieses Tages, an dem es ebenfalls eine Sitzblockade gegeben hatte, war es zu langen Staus gekommen. Der Prozess beginnt am Mittwoch um 11.30 Uhr