In Kompost, der vom Landkreis Harburg hergestellt und angeliefert wird und der festlegten Standards entspricht, findet sich Plastikmüll in einem Umfang und in einer Größe, die weit über alles hinausgehen, was gerade noch genehmigt würde.

Das darf ja wohl nicht wahr sein. Der Ärger der Betroffenen ist nachvollziehbar.

Es ist gut, dass die Kreisverwaltung gemeinsam mit der Firma Dörner nach der Ursache fahndet. Sollte tatsächlich eine fehlerhafte Anlage dahinter stecken, lässt sich das sicherlich beheben.

Doch bevor wir jetzt mit dem Finger weiter auf den Landkreis Harburg und die Firma Dörner weisen und uns empören, sollte jeder, der Grünmüll abgibt oder an die Straße stellt, erst einmal vor seiner eigenen Tür kehren. Und – bitte schön – alle Plastikteile aussortieren. Denn es sind die Bürger im Landkreis, die dafür verantwortlich sind, dass Grünabfall überhaupt nach Plastik durchsucht werden muss.

Sollte es um blaue, schwarze oder gelbe Plastiksäcke gehen, darf gern Gedankenlosigkeit unterstellt werden. Vielleicht ist es tatsächlich so, dass jemand seinen Rasenschnitt oder nasses Laub erst in den Plastik- und dann in den Papiersack stopft. Aber Spielzeug-Gartenzwerge und Kabelreste? Was haben die im Grünmüll zu suchen?

Wer also Wert auf sauberen Kompost legt vom Landkreis legt, hat alle Chancen, selber dazu beizutragen. Denn irgendwer muss den Plastikmüll ja untergemischt haben.