Drei CDU-Wahlbeamte an der Spitze der Kreisverwaltung: Ist das unangemessen?

Das kann man so sehen, vor allem wenn man SPD-Politiker ist oder den Grünen angehört. Hätte – mal abgesehen vom Parteibuch – eine Frau nicht gut in die Verwaltungsspitze gepasst? Auch das kann man so sehen, nicht nur als Frau. Aber: Man muss es nicht so sehen.

Denn es kommt für den ersten Mann der Verwaltung vor allem darauf an, dass er seinem Vertreter vertraut und mit ihm reibungslos zusammen arbeiten kann. Das gleiche Parteibuch reicht da nicht. Landrat Rainer Rempe kann man abnehmen, dass er einen Finanzmann wollte, wie er es während der Suche den Politikern deutlich gemacht hat. Er wollte den Besten der 29 Bewerber – und für ihn und die knappe Mehrheit im Kreistag war das eben ein Mann. Und natürlich dürfte die CDU-Mitgliedschaft Kai Uffelmann in diesem Fall nicht gerade geschadet haben.

Der Landkreis Harburg steht mit der steigenden Zahl von Flüchtlingen, der für sie notwendigen Unterstützung und der Aufgabe, dies finanzieren zu müssen vor einer großen Herausforderung. Da ist es richtig, dass auch die unterlegenen SPD auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Kai Uffelmann setzt. Grabenkämpfe sind jetzt fehl am Platz. Uffelmann hat seine Chance verdient. Der neue Finanzfachmann muss nach seiner Arbeit beurteilt werden, nicht nach Geschlecht und Parteibuch.