Der Friedhofsknoten an der Bremer Straße ist ein notorischer Stauverursacher. Das weiß jeder Harburger Autofahrer und ist deshalb dankbar, dass diese Kurzabfolge zweier Kreuzungen nun vernünftig ausgebaut wird.

Dass das nicht ohne Sperrungen geht, leuchtet auch ein.

Dass die Umleitungskonzepte allerdings wenig Rücksicht auf örtliche Verkehrsrealitäten nehmen, ist ärgerlich. Auf der Karte des Verkehrsplaners ist die Winsener Straße eine Bundesfernstraße und sollte den Verkehr aufnehmen können. In der Praxis ist sie ein innerstädtischer Verkehrsweg mit viel Querungsbedarf. Alle paar hundert Meter gibt es Bedarfsampeln für Querstraßen oder Fußgänger. Dazu kommt die Begrenzung der Fahrbahn durch die Busspur. Ampeln und Busspur sind hier absolut nötig, aber bei hohem Einfallverkehr mindestens so ein Staugenerator wie der Friedhofsknoten. Wer den Verkehrsinfarkt im Harburger Süden vermeiden will, muss Druck von der Winsener Straße nehmen. Entweder, indem er die Einbahnregelung der Bremer Straße umkehrt, oder das Ventil an der Winsener Straße aufmacht. Man könnte für die Dauer der Baustelle am Friedhofsknoten die Busspur aufheben. Oder die Ampeln vernetzen. Das hätte man nur lange genug vorher planen müssen, hat aber niemand. Weil die Winsener Straße auf dem Planpapier ja eine leistungsfähige Bundesfernstraße ist.

Leistungsfähiger als die Wohngebietsstraßen ist die Winsener Straße allerdings selbst bei Stau noch. Das werden diejenigen merken, die den unausweichlichen Stau in den kommenden Wochen über Sinstorfer- und Marmstorfer Weg umfahren wollen und sich dort dann eine halbe Stunde lang am Feuerteich vorbeiquälen, statt eine Viertelstunde lang Schritttempo auf der Winsener Straße zu fahren.