Ein harmonisches Miteinander aller Verkehrsteilnehmer liegt dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) am Herzen.

Der Verzicht auf das Wort „Auto“ in seinem Namen unterstreicht das. Die VCD-Ortsgruppe Nordheide interpretiert das so: Die Autos könnten jetzt endlich mal zurückstecken, schließlich hat sich schon viel zu lange alles um sie gedreht. Folglich kritisiert der VCD Nordheide das Buchholzer Mobilitätskonzept als zu einseitig auf den Autoverkehr ausgerichtet. „Der Mühlentunnelausbau ist ausreichend und weitere Straßenprojekte somit unnötig“, heißt es (ungeachtet einer 61-Prozent-Mehrheit in Buchholz, die immer noch vom Ostring träumt). Es sei denn, Straßenbauprojekte erhöhen die Attraktivität des Bus- und Radverkehrs. Da liegt doch eher Streit in der Luft als Harmonie

Aber es kommt noch besser: „Ein attraktiver neuer Fahrradweg ist vorrangig von der Stadt zum Reiherstieg entlang der Bremervörder Bahn über das Steinbachtal anzulegen“, fordert der VCD Nordheide. Bremervörder Bahn? War da nicht was? Genau: Das ist die stillgelegte eingleisige Strecke, die der VCD-Landesverband Niedersachsen dazu auserkoren hat, dort künftig doppelstöckige Güterbahnen fahren zu lassen. Als Alternative zur berühmten Y-Trasse.

Ist das jetzt eine Revolte der Ortsgruppe gegen einen übermächtigen Landesverband? Oder ist es genau das Gegenteil: Der kleine Ortsverband nimmt den großen Landesverband beiseite, erklärt ihm, dass seine eingleisigen Doppelstockwagen-Güterbahnträume eine totale Schnapsidee sind und hilft ihm zugleich, das Gesicht zu wahren? Das ist in der Tat harmonisch!