Wer sich für verkaufsoffene Sonntage einsetzt, verweist auf die entspannte Einkaufssituation ohne die Hektik des Alltags, die Möglichkeiten besondere Schnäppchen zu machen oder auch die Gelegenheit, neue Geschäfte kennen zu lernen.

Tatsächlich treffen alle diese Argumente zu. Aber es stimmt eben auch, dass mit den offenen Türen an Sonntagen dem Feiertag die Ruhe genommen wird. Noch dazu stellen die veränderten Öffnungszeiten eine zusätzliche Belastung für das Personal im Einzelhandel dar, das ohnehin nicht auf Rosen gebettet ist. Schon diese Argumente machen deutlich, dass verkaufsoffene Sonntage weiter umstritten bleiben dürften.

Diskussionswürdig ist jedoch, ob es weiter vier festgelegte verkaufsoffene Sonntage in Hamburg geben muss. Warum sollen die einzelnen Bezirke nicht die Freiheit haben, zumindest einen Termin nach den jeweiligen Anlässen vor Ort festzulegen? Wenn ohnehin ein Kultur- Sport- oder Stadtteilfest ansteht und sich die Menschen dahin aufmachen, ist es naheliegend, den Einzelhandel mit einzubeziehen. Dann könnten die Kunden Angenehmes wie den Festbesuch mit Nützlichem wie einem lange geplanten Einkauf verbinden. Zudem würde sich der Aufwand für die Geschäftsinhaber eher lohnen, weil sie sicherer mit dem Zuspruch des Publikums rechnen könnten. Der Nachteil dieser Regelung liegt jedoch auf der Hand. Würde jeder Bezirk einen anderen Termin wählen, würde die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage auf zehn steigen. Zu den sieben in den Bezirken würden die drei für die gesamte Stadt festgelegten Sonntage kommen – und noch mehr von der Sonntagsruhe bliebe auf der Strecke.