Citymanagement: Mehr als 20.000 Menschen beim verkaufsoffenen Sonntag. Wikinger führten Schaukämpfe vor

Harburg. So ändern sich die Zeiten: Vor nicht mal 1000 Jahren hätten die Einzelhändler der Region ihre Läden nicht extra aufgemacht, wenn die Wikinger auftauchten – im Gegenteil: Sie hätten zugesehen, dass sie die Läden verrammeln. Aber diese Wikinger kaman am Sonntag nicht mit dem Langschiff sondern mit dem Lieferwagen. Und das nächste an Skandinavien, was sie als Heimatort angeben konnten, war Böklund in Angeln. Ansonsten waren es eher Barmbek, was „Kai der Kühne" oder Neugraben, was „Ake der Südschwede" als Herkunftsort nannten.

Statt die Harburger in die Flucht zu schlagen, zogen die Wikinger die Einheimischen an: Rund um ihre Stände brummte der verkaufsoffene Sonntag. Zumeist waren es Schaulustige, die die Fußgängerzone bevölkerten. „Ich bin nur zum Gucken da“, sagte Passant Olaf Hartung in der Lüneburger Straße. Und Wolf Michels am Phoenix-Center: „Ich bin nur hier, weil meine Frau das wollte. Ich werde wohl nur Kaffee trinken.“ Frau Michels’, Sabine mit Vornamen, Gesichtsausdruck verrät da jedoch etwas anderes: Sie wird heute definitiv Tüten von ihrem Gatten nach Hause tragen lassen.

Als Erfolg wertete am Sonntag die Geschäftsführerin des Citymanagement Harburg, Melanie-Gitte Lansmann, den verkaufsoffenen Sonntag. „Wir haben viel Lob von Besuchern bekommen und stellen fest, dass dieses Mal auch viele Besucher aus der gesamten Metropolregion gekommen sind“, sagte Lansmann. Noch am Nachmittag war auch der Pädagoge des Archäologischen Museums, Holger Junker, von vielen Menschen umringt. Er zeigte, wie man im Mittelalter Feuer machte: Das interessierte nicht nur Kinder, sondern auch Väter, Mütter und Großeltern. Lansmann war sich mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Citymanagements, Bernd Meyer und den beiden Center-Managerinnen Valbone Scharfenberg und Melanie Wittka einig: Am Sonntag gingen mehr als 20.000 Menschen in der Harburg Innenstadt und in den Einkaufszentren shoppen. Immerhin waren dies deutlich mehr als zuvor von Lansmann erwartet.

Der Termin 4. Januar ist für Hamburg und damit auch für Harburg neu. Der Senat hatte dafür den Juli-Termin fallen lassen, von dem vor allem Altona wegen des gleichzeitigen Stadtteil-Kulturfestes Altonale profitiert hatte. Gut möglich, dass der frühe Termin im Jahr künftig beibehalten wird.

Gerade die Idee die Veranstaltung unter ein Motto wie „Feuerzauber zur Hammaburg“ mit dem Archäologischen Museum zu stellen, kam bei den Besuchern gut an. „Solche Veranstaltungen brauchen Themen, damit die Menschen nicht nur zum Kaufen kommen“, bilanzierte Lansmann.

Der nächste verkaufsoffene Sonntag steht schon fest. Er wird am 29. März sein und steht dann unter dem Motto „Frühlingserwachen.“