Gedanken von Rolf Zamponi

Wie war das noch damals, als zum ersten Mal die Modelleisenbahn fuhr? Als Papas Papa noch helfen musste beim Anschließen, als die Weichenlämpchen leuchteten und der Zug seine kleine Runde drehte? Naja, toll war das natürlich, vor allem in der Erinnerung. Wie gern hätte man damals noch diese große Dampflok gehabt oder die Drehscheibe oder den Lokschuppen. Aber die waren für einen Jugendlichen in den 60er oder 70er Jahren unerreichbar teuer.

Was aber spricht heute dagegen, sich die alten Wünsche doch noch zu erfüllen? Denn was ist der Aufbau einer Eisenbahnanlage anderes als kreatives Schaffen? Es kann die ganze Familie ergreifen, wenn es darum geht, Landschaften zu bauen oder zu überlegen, wie eine Strecke aussehen muss, die im begrenzten Raum der Wohnung noch unterzubringen ist. Gar nicht schlecht, etwas gemeinsam anzugehen. Wer noch mehr tun will, kann sich einem Modellbau-Club anschließen. In jedem Fall entsteht unter den eigenen Händen völlig Neues.

Keine schlechte Frage vor Weihnachten also, wenn man von Papa wissen will, was er vom Selbermachen hält. Vogelhaus bauen, Backen, Modellflugzeug, historische Schiffe. Es muss nicht immer eine Eisenbahn sein. Wenn Papa aber anfängt zu erzählen, wie es war, als er Mitte der 60er Jahre den ersten Zug bekam und sein Papa beim Anschließen half – dann hinhören. Dann muss es wieder eine Eisenbahn sein.