Das Thema Fachkräfte gehört wie Energie oder Verkehr zu den großen Herausforderungen für die kommenden Jahre und Jahrzehnte.

Nur Firmen und Regionen, die sich in einer alternden Gesellschaft genügend Personal sichern können, werden wirtschaftlich wachsen. Insofern lagen die Metropolregion und der stark an der Vorbereitung beteiligte Chef der Hamburger Arbeitsagentur Sönke Fock richtig, die jährliche Regionalkonferenz unter dieses Thema zu stellen.

Doch ob ein Treffen von 300 Fachleuten aus Politik, Wirtschaft, Behörden und Verbänden die Konkurrenz um die besten Arbeitnehmer tatsächlich im Zaum halten kann, wie das in Buchholz angemahnt wurde? Da sind zumindest leise Zweifel angebracht. Denn wie soll das gelingen zwischen Arbeitgebern aus vier Ländern, 17 Kreisen sowie aus zwei kreisfreien Städten? Immerhin kann eine gute Zusammenarbeit in der Region dafür sorgen, dass die Zahl der Fachleute steigt und keine Potenziale vergessen werden. Wenn das gelingt, ist schon viel geschafft. Immerhin konnte Landrat Rainer Rempe für den Kreis Harburg hier auf konkrete eigene Aktivitäten für Schulkinder, Auszubildende bis hin zu angehenden Hausärzten hinweisen.

Es ist letztlich nicht neu, aber es ist deshalb nicht weniger wahr: Die großen Herausforderungen sind derzeit und in Zukunft Qualifizierung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, um Frauen bessere Chancen zu bieten. Auf die Kenntnisse und Erfahrungen von älteren Mitarbeitern darf nicht fahrlässig verzichtet werden und schließlich muss die Integration von Flüchtlingen gelingen, deren Talente heute viel zu wenig beachtet werden. Nur so lassen sich die Lücken füllen, die die Demografie in den Reihen der Arbeitnehmer reißen wird. Und ohne Zweifel hat Ministerpräsident Weil mit seiner Bemerkung Recht: Es wäre klüger gewesen, sich schon vor zehn Jahren mit den Folgen der alternden Gesellschaft zu befassen.