Der Landkreis Harburg hat ein Problem. Jede Woche kommen mindestens 40 Flüchtlinge und keiner weiß mehr, wohin mit ihnen.

Es gibt so gut wie keinen Wohnraum für sie. Der Landrat schlug bereits Alarm beim niedersächsischen Innenminister, weil kaum Zeit bleibt, die Asylbewerber menschenwürdig unterzubringen. Inzwischen sind größere Containeranlagen für mehr als 100 Flüchtlinge in Planung.

Wenn so viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und religiösen Kreisen auf engem Raum leben müssen, ist das nicht nur für die Flüchtlinge selbst problematisch. Es erschwert auch die Integration dieser Menschen in den Städten und Gemeinden, wenn sie nicht mitten in der Gesellschaft in kleinen Wohnungen leben – Tür an Tür zum deutschen Nachbarn, sondern am Rand, in Großcontaineranlagen.

Umso wertvoller ist die Arbeit der ehrenamtlichen so genannten Sprachmittler, die kürzlich von der Arbeiterwohlfahrt ausgebildet wurden und Flüchtlingen bei Arztterminen und Behördengängen helfen. So werden die Flüchtlinge aus ihrer Isolation herausgeholt. Mit Chance sitzen sie irgendwann einmal an einem deutschen Küchentisch und verstehen so besser, wie die Deutschen ticken. Das Beste ist: Es ist reine Nächstenliebe, die diese Ehrenamtlichen antreibt. Sie tun das, was eigentlich Sozialarbeiter machen würden. Die aber wurden vom Staat eingespart.