Die Kreisstadt Winsen munitioniert sich auf.

Für alles, was in der Diskussion über die geplante Y-Trasse für Güterzüge geschehen kann, werden im kommenden Haushalt 25.000 Euro bereitgestellt. Antragsteller ist die CDU, eigentlich für basisdemokratische Anwandlungen eher unverdächtig. Dennoch würde André Bock, der auch im niedersächsischen Landtag sitzt, nicht davor zurückschrecken, auch Bürgerinitiativen zu helfen, die sich gegen eine Trasse auf dem Gebiet der Stadt aufstellen. Der Initiative von Winsen dürften weitere Gemeinden folgen, durch deren Gebiet möglicherweise die Gleise führen könnten. Der Kreis denkt für sein Gebiet ähnlich.

Es sieht also nicht gut aus für den Fortschritt der Trasse, den auf der anderen Seite die beiden Häfen Hamburg und Bremerhaven dringend brauchen, um umweltfreundlich tausende von Containern aus dem und ins Land transportieren zu können. Für beide Städte zeichnet sich so nach der Verschiebung des Ausbaus der Flüsse eine zweite Warteschleife ab. Wenn, ja wenn nicht das Wunder von Niedersachsen beim geplanten Dialogverfahren geschieht.

Das aber kann nur eintreten, wenn die „Großen“, Bahn und Hansestädte, auch die „Kleinen“, die Städte, Gemeinden und Landkreise ernst nehmen. Dafür ist es höchste Zeit. Spätestens nach der Entscheidung in Winsen dürfte allen klar sein, dass man in der Metropolregion weiß, wie man seine Interessen wahrnimmt. Und mit wie viel Misstrauen man den Planungen heute gegenüber steht.