Und wieder wurde ein Nagel in das Brett der Politikverdrossenheit eingeschlagen.

Verwunderte Hittfelder Bürger fragen sich, wozu der Ortsrat – immerhin ein 20-köpfiges Gremium – etwas beschließt, wenn der ranghöhere Ausschuss den Beschluss wieder kassiert. Der Ortsrat vertritt die Interessen der Ortschaft gegenüber der Gemeinde. Er muss zu allen Fragen, die diese Interessen berühren, angehört werden. Dazu zählen die F- und B-Planangelegenheiten. Aber der Ortsrat darf selbst keine B-Pläne aufstellen. Das ist für die Bürger schwer nachvollziehbar.

Trotzdem können auch Ortsräte etwas bewirken, wenn sie geschlossen auftreten: Vor zwei Jahren wurde die von einigen Fraktionen im Buchholzer Stadtrat angestrebte Verschärfung der Baumschutzsatzung zurückgezogen, weil die Bürger bei ihren Ortsbürgermeistern auf die Barrikaden gegangen waren. Interessant: Während die Satzungsänderung vor allem von Rot-Grün befürwortet und von Schwarz-Gelb abgelehnt wurde, spiegelte sich dies nicht eins zu eins in den Ortschaften wider: Von den fünf Ortsbürgermeistern gehören zwei der SPD, zwei der CDU und einer den Grünen an. Kommunalpolitik mag von vielen unterschätzt werden. Motto:„es ist ja nur die unterste Ebene“. Doch sie entscheidet über das, was vor der Haustür passiert. Um sie zu verstehen und etwas zu bewegen schadet es nie sich zu informieren und das Gespräch zu suchen. Auf beiden Seiten.