Bis heute ist nicht endgültig bewiesen, ob die Häufung von Leukämieerkrankungen bei Kindern in der Elbmarsch Zufall ist oder doch mit dem Betrieb der Atomanlagen am anderen Elbufer zusammenhängt.

Als das Kernkraftwerk Krümmel 2011 in Folge der Reaktorkatastrophe von Fukushima vom Netz ging, atmete die Elbmarsch auf. Kaum ein Ort dürfte glücklicher über das Ende des Atomzeitalters gewesen sein. Und der Energiewende gegenüber aufgeschlossener.

Woher also soll der Strom künftig kommen? Mehr als 50 Elbmarscher sind überzeugt davon, dass die Zukunft für sie in der Windenergie liegt. Für Außenstehende mag eine von Bürgern getätigte Investition von mehreren Millionen Euro abenteuerlich klingen und sie birgt sicher auch eine Menge Risiken. Die nehmen die Gesellschafter der Bürgerwind GmbH & Co.KG aber gern auf sich, denn sie stehen in keinem Vergleich zu den Risiken, die von einem atomaren Zwischenfall ausgehen.

Schade nur, dass wieder einmal ein geplanter Windpark auf Widerstand stößt, erst recht, wenn der Sprecher der Investoren Recht hat mit seiner Vermutung, es seien vor allem die Neubürger, die „nicht vor meiner Haustür“ rufen. Man darf Windräder hässlich und störend finden, klar. Aber klar ist auch: Atomkraft ist nicht mehr gewollt. Nicht in der Elbmarsch und auch nicht anderswo. Ein Angebot zur Mediation sollten die Windparkkritiker besser nicht ablehnen.