Das Dilemma ist überall das selbe, ob im Landkreis oder im Bezirk Harburg.

Der Sanierungsstau auf den Straßen wächst unaufhaltsam, und die Kommunen sparen an ihren Ausgaben für die Instandsetzung und die Sanierung der Verkehrswege. Und obendrein spielt jeder Winter durch Frost und in die Asphaltdecke eindringende Flüssigkeit dem Asphalt übel mit. Um die Verkehrssicherung halbwegs aufrecht zu erhalten, wird Flickschusterei betrieben, und das möglichst auch noch mit günstigsten Materialien.

Das aber löst keine Probleme auf den Buckelpisten. Vielmehr macht es die Sache mitunter nur noch schlimmer. Der eigentliche Grund des Übels sind die Straßen selbst. Denn die sind dem vermehrten Verkehrsaufkommen zumeist nicht gewachsen, weil sie in Zeiten gebaut wurden, in denen kein Straßenbauer absehen konnte, dass die Zahl der Autos, die auf ihnen rollen, derart schnell ansteigen würde. Aber viel mehr schadet unseren Straßen die immense Beanspruchung durch den Schwerlastverkehr. Die Laster werden immer größer und schwerer.

Ganz besonders leidet der Bezirk Harburg – beziehungsweise seine Straßen – unter den Hafenhinterlandverkehren. Das wird sich erst ändern, wenn der Bund endlich den Bau der Hafenquerspange als das erkennt, was sie ist, oder wohin sie gehört, nach ganz oben auf die Prioritätenliste der Straßenbauprojekte in Norddeutschland. Bis das aber soweit ist, rollt der Schwerlastverkehr auf der „heimlichen Hafenquerspange“ von der A7 zur A1 Auffahrt Harburg quer durch den Binnenhafen. Und darunter leiden nicht nur die Straßen, darunter leiden in erheblichem Maße auch alle Brücken auf dem Weg der Trucker. Wer den Hamburger Hafen wachsen lassen will, muss zuerst für eine anständige Infrastruktur sorgen.