„Village“, „AKI“ und „Meckziko“ – Seevetals Jugendzentren bieten das volle Programm für Kinder und Jugendliche

Was machen Kinder in Seevetal nach der Schule? Wo gehen sie hin? Wo können sie mit Gleichaltrigen zusammen sein, ohne dass man sich als Eltern Sorgen machen muss, dass sich der Nachwuchs mit den falschen Freunden rumtreibt? Die Antwort lautet: in den Jugendzentren in Meckelfeld und Maschen. „Meckziko“, „Village“ und der Aktiv-Spiel-Platz („AKI“) – vom Grundschüler bis zum 18-Jährigen kommen Kinder und Jugendliche aller Altersklassen in die Einrichtungen. Hier werden sie mit offenen Armen empfangen, bekommen Unterstützung und können einfach mal so sein, wie sie wollen und worauf sie gerade Lust haben. Natürlich gibt es in jeder Einrichtung Regeln, „aber an die halten sich die meisten“, sagt Markus Heinrich, Leiter des Meckziko in Meckelfeld. Hierher kommen Kinder, deren Eltern arbeiten und die allein zu Hause sind. Hierher kommen aber auch viele, die sich einfach nur mit ihren Freunden treffen wollen.

Zunächst aber sind die Jugendzentren in der Mittagszeit und den frühen Nachmittagsstunden reserviert für die Mittagskinder. Sie sitzen gemeinsam am Tisch und erzählen sich wie der Tag gelaufen ist, ganz so, wie in einer großen Familie. Das gibt Stabilität und eine Regelmäßigkeit, die nicht jedes Kind von zu Hause aus kennt.

Die meisten Kinder, die zum Mittagessen und der Hausaufgabenbetreuung kommen sind zwischen sechs und 16 Jahre alt. Nach dem Mittagessen kommt erst mal die Pflicht, nämlich Schularbeiten. Die Pädagogen und Erzieher helfen zwar, wenn man nicht weiter weiß, zum größten Teil machen die Kinder ihre Aufgaben aber selbstständig, „wichtiger ist, dass wir einfach auch dafür sorgen, dass es ruhig bleibt und das ganze nicht ausartet“, sagt zum Beispiel Gönül Koch-Cetinoglu, Erzieherin im Village in Maschen.

Jedes Wochenende verwandelt sich das „Village“ in eine Diskothek

Wenn alles erledigt ist, kommt die Kür, in diesem Fall jede Menge Spaß. Am Nachmittag sind die Jugendzentren in Maschen und Meckelfeld für alle Kinder offen. Kickern, Darten, Billard oder Gesellschaftsspiele spielen, kreativ werden oder ganz klassisch Fußball spielen – wer sich hier langweilt, ist selbst schuld. Weiterhin bieten die Einrichtungen Aktionstage, an denen es zum Schwimmen ins nächste Freizeitbad geht, im Winter wird Schlittschuh gelaufen und am Wochenende wird das JUZ in eine Disco umgebaut. Immer ist ein Ansprechpartner da, vielen Kindern fällt es leichter mit ihnen über ihre Probleme zu sprechen als mit den eigenen Eltern. Gerade macht sich der Sozialpädagoge Gerrit Wimmert vom Village in Maschen auf den Weg in die Grundschule Ramelsloh. Er bietet dort einmal in der Woche die „Abenteuer-AG für Jungs“ an. „Jungs wollen ihre Kräfte messen, spielen und toben, deshalb biete ich in der Schule diese spezielle auf Jungs ausgerichtete AG an“, erläutert er das Projekt. Seine Arbeit an der Schule verdeutlicht die enge Vernetzung der Jugendeinrichtungen nicht nur mit den Schulen, sondern auch mit Facheinrichtungen wie dem Jugendamt, dem Kinderschutzbund und der Polizei. Hinzu kommen Kooperationen mit dem Präventionsrat, dem Mädchenarbeitskreis, dem Gewerbeverband, Sportvereinen und Kirchen. Denn Jugendarbeit bedeutet natürlich nicht nur Hausaufgabenhilfe, Mittagstisch und Spiel und Spaß. Die Betreuer in den Einrichtungen geben Hilfe und Unterstützung - für die Kinder, aber auch für die Eltern. Bei Konflikten und Problemen bieten sie niedrigschwellige Beratung an und können bei Bedarf kompetente Fachleute empfehlen und Kontakte herstellen. Die Themen betreffen alle Seiten des Kinder- und Jugendlebens: Konflikte untereinander, Mobbing, Umgang mit Gewalt aber auch Auseinandersetzungen mit den Eltern, Probleme in der Schule oder auch persönliche Krisen, wenn sich zum Beispiel die Eltern trennen. Weiter helfen die Betreuer bei Fragen zu Gesundheit und Sexualität, helfen bei der Ausbildungssuche und beraten in Sachen Drogenkonsum. „Wir wollen keinen verteufeln, sondern denjenigen, die sich uns anvertrauen bei der Lösung von Problemen helfen“, erläutert Markus Heinrich das Konzept der Jugendarbeit.