Stadtplanungsausschuss und auch zahlreiche Bürger bezweifeln Nutzen des Mastes

Buchholz. Ein Schnellrestaurant, eine Tankstelle, ein Hotel, eine Autowaschanlage, eine Handvoll Fachgeschäfte: Die Ortschaft Dibbersen ist für viele Autofahrer Durchgangsstation. Mit Fertigstellung der neuen Ortsumgehung werden die Verkehrsströme nicht mehr direkt zu den Betrieben geführt, sondern daran vorbei. Da die B75 neu sogar einige Meter tiefer gelegt ist, könnten die Betriebe schlichtweg übersehen werden, so die Befürchtung der Inhaber.

Die FDP unterstützt die Geschäftsinhaber und hatte bereits im vergangenen Jahr den Antrag gestellt, einen 35 Meter hohen Werbepylon aufzustellen, um Autofahrer auf die Firmen in Dibbersen hinzuweisen. Wie die Verwaltung daraufhin mitgeteilt hatte, lässt das Baurecht ein Bauwerk in solcher Höhe nicht zu. Die maximal zulässige Höhe beträgt 8,50 Meter.

Der Stadtplanungsausschuss hat sich nun in seiner Sitzung mehrheitlich gegen den Mast entschieden, nachdem auch schon der Ortsrat Dibbersen sich einstimmig gegen eine Änderung des Bebauungsplans und damit gegen einen Werbepylon ausgesprochen hatte. Grund: Die Betriebe hätten lange gewusst, dass eine Umgehungsstraße geplant ist – was Antragsteller Arno Reglitzky „unfair“ in der Darstellung nannte.

Doch Ausschussmitglied Gudrun Eschment-Reichert (SPD), die auch Ortsbürgermeisterin in Dibbersen ist, berichtete von 100 Unterschriften der Bürger gegen das Projekt. „Wir haben uns lange im Ortsrat damit beschäftigt und einen Ortstermin mit Bürgermeister Geiger gehabt. Und von den Gewerbetreibenden im Ort unterstützt den Pylon kaum einer“, berichtete sie.

Auch die anderen Fraktionen zweifelten den Nutzen eines Pylons an: Peter Noetzel (CDU) fürchtete, es könnte darauf auch Werbung für Nicht-Buchholzer Unternehmen platziert werden, und Jan Bock (Grüne) vermisste Belege für die zu erwartenden Umsatzrückgänge aufgrund der veränderten Verkehrsführung. Wie der Ausschussvorsitzende Joachim Zinnecker berichtete, sei zumindest mit Mc Donald’s eine Lösung gefunden worden. Der Ausschuss votierte mit sechs Neinstimmen bei einer Ja-Stimme und zwei Enthaltungen gegen das Vorhaben.