Wieder einmal zeigt eine Hamburger Fachbehörde, wie sehr sie überfordert ist und wie wenig sie die Situation im Griff hat.

Derzeit gibt die BASFI den aufgescheuchten Hühnerhof. Da werden plötzlich Flächen, an Land und auf dem Wasser, als mögliche Standorte für Flüchtlingsunterkünfte aus dem Ärmel geschüttelt und dem Bezirk serviert, dass es nur so kracht. Und weil die Flüchtlingszahlen ja so überraschend schnell steigen, muss immer alles ganz schnell gehen, siehe Bostelbek. Und dann ist es plötzlich gar nicht mehr so eilig mit der Bostelbeker Unterkunft. Vor Mitte des nächsten Jahres ist mit dem Aufbau der Unterkunft nicht zu rechnen. Jetzt ist eben der Binnenhafen dran.

Ginge es hier nicht um Menschen, die vor Krieg und Hunger nach Deutschland fliehen und jetzt wie Figuren auf einem großen Schachbrett von den Hamburger Behörden hin und her geschoben werden, könnte die Hilflosigkeit der Behörden schon Stoff für eine Humoreske bieten.

Schier unerträglich ist das Verhalten der Fachbehörden gegenüber den Bezirken. In Sachen Flüchtlingsunterbringung herrscht gerade die klare Marschrichtung: Ober schlägt Unter. Die Behörde sagt, wo es lang geht, und der Bezirk darf abnicken. Da verwundert es nicht, dass inzwischen selbst den ehedem so linientreuen Sozialdemokraten in der Bezirksversammlung Harburg der Kragen platzt. Die Menschen vor Ort vor vollendete Tatsachen zu stellen, ist nicht nur kontraproduktiv, sondern provoziert geradezu Ressentiments gegen Flüchtlinge. Das ist unverantwortlich.