Seit Monaten tourt die Kreisverwaltung durch die Ortschaften in der Region, um für die Unterbringung von Asylbewerbern für Verständnis und Unterstützung zu werben.

Auch in Hollenstedt waren die Anwohner eingeladen, sich ein Bild von der geplanten Wohncontaineranlage für 58 Flüchtlingen am Ortsausgang zu machen. Kritik gab es nicht nur an dem Vorhaben. Mehrere Bürger behaupten steif und fest, von dem Vorhaben nichts gewusst zu haben. Sie beklagten sich bei Bürgermeister Jürgen Böhme und Reiner Kaminski, Fachbereichsleiter Soziales, über eine mangelhafte Informationspolitik.

Ein Vorwurf, der tief blicken lässt. Denn Möglichkeiten, sich vorab über ein Thema zu informieren, gibt es wahrlich genug. Wichtige Entscheidung werden beispielsweise in den politischen Ausschussitzungen vor Ort in der Regel öffentlich diskutiert und getroffen. Was wann wo besprochen wird, hängt an den Rathäusern öffentlich aus. Die Tagesordnungen können zudem in den meisten Gemeinden im Landkreis Harburg über die Homepage abgerufen werden. Die Beschlussvorlagen, in denen das zu behandelnde Thema schon einmal grob umrissen wird, gibt es meist gratis mit dazu. Und auch in der Zeitung werden die Sitzungen angekündigt und oftmals sogar mit Hintergrundinformationen versehen.

Doch hingehen oder hinsehen und sich informieren müssen sich die Bürger schon selbst. Eine persönliche Einladung vom Bürgermeister wird es dafür – zu Recht – nicht geben.