Es macht keinen Spaß an dieser Stelle zum zweiten Mal zu schreiben, dass eine Sitzung des Winsener Schulausschusses dem geplanten Ganztagesangebot an Grundschulen nicht gut getan hat.

Leider ist es aber so. Was sollen die Sticheleien untereinander und gegen die Verwaltung, die angeblich zu spät, zu ungenau oder wie auch immer informiert. Der Ausschussvorsitzende, der selbst keine Mehrheit hat und der Erste Stadtrat tragen ihre Schwierigkeiten untereinander offen aus. Klar ist: Freunde werden Norbert Rath und Stadtrat Christian Riech in diesem Leben nicht mehr. Mit einem „Vertragt Euch“ ist es für diese Runde nicht mehr getan.

Die Zukunft der Grundschulen, Krippen und Horte ist aber zu wichtig, als dass man sie einem solchem Gremium überlassen darf. Das Beste wäre Personal auszuwechseln, denn für die Zusammenarbeit fehlt die Grundlage. Das ist sicher nicht einfach, weil die Parteien in Winsen über keine so gut besetzte Ersatzbank verfügen wie Bundestrainer Löw. Es ist aber unausweichlich, wenn man zur sachbezogenen Arbeit zurück finden will.

Und noch eins: Es ist an der Zeit, dass Bürgermeister André Wiese sich der Schulen nun selber annimmt. Nicht dass Riech überfordert wäre oder sich nicht wehren könnte. Aber er wird durch die ständige Kritik dünnhäutig und reagiert emotional.

Mit einem Auftritt im Ausschuss könnte Wiese mit seiner Erfahrung aus dem Landtag friedensstiftend wirken oder zumindest die Atmosphäre bereinigen. Sonst wird der Schulausschuss zum Daueralbtraum. Das aber wäre das Schlimmste, was dem Thema Kinder, Schule und Erziehung in Winsen passieren könnte.