Drama in Luhmühlen. Benjamin Winter, ein großes Talent des deutschen Vielseitigkeitssports, findet beim Geländeritt in der Westergellesener Heide den Tod.

Die Mutter, Schwester und Bruder sind dabei und müssen das Unglück mit ansehen. Für die Trauer, die Bestürzung, den Schock fehlen eigentlich die Worte. Aber wie immer, wenn der Tod so unerwartet in unser Leben einbricht, kommen die Fragen: Warum? Hätte man das nicht verhindern können, verhindern müssen?

Die Fragen sind auch Anklagen. Und wieder in der Kritik, in der öffentlichen vor allem, der Vielseitigkeitssport mit seinem populären Herzstück, dem Geländeritt.

Zweifel und Diskussion sind notwendig. Sie haben in den vergangenen Jahren schon vieles in dem Sport verbessert und sicherer gemacht. Eines aber darf man nie aus den Augen verlieren. Der Umgang, der Sport mit einem scheuen Fluchttier, das eine halbe Tonne wiegt und über enorme Kräfte verfügt, birgt Risiken. Die meisten, auch tödlichen Unfälle mit Pferden, geschehen in den Stallungen, auf den Koppeln, beim Ausreiten im Wald. Im Sport, beim Sprung über feste Hindernisse, sind die Gefahren aber entschieden größer. Wer wüsste das besser, als die Frauen und Männer, für die die Vielseitigkeit die Krone des Reitsports ist. Deshalb sollten wir, die wir uns nie auf ein Pferd wagen würden, ihnen überlassen, ob und unter welchen Risiken sie ihren Sport ausüben. Keiner von ihnen wird leichtfertig sein Leben aufs Spiel setzen.