Abgesehen von Zugewinnen oder Verlusten der Parteien in der Harburger Bezirksversammlung:

Die eigentliche Nachricht vom Wahlsonntag bleibt die desastös niedrige Wahlbeteiligung im Bezirk Harburg. Sie liegt bei nur 36,4 Prozent. Nur im Bezirk Hamburg-Mitte sind noch weniger Wahlberechtigte (31,2 Prozent) am Wahlsonntag zur Urne gegangen. In Harburg hat also, grob gerechnet, nur jeder Dritte gewählt. Das muss den Parteien, aber auch den politisch interessierten Menschen im Bezirk wahrlich zu denken geben.

Die Frage muss erlaubt sein, ob die Menschen überhaupt noch eine Bezirksversammlung wollen, die gerade mal noch ein Drittel der Harburger im Rathaus repräsentiert. Hat sich die Bezirksversammlung als politisches Gremium für die Menschen vor Ort ad absurdum geführt? Interessiert Politik die Menschen nicht mehr, oder sind wir einfach zu satt, als dass wir das Recht auf eine freie Wahl noch zu schätzen wüssten? Für all diejenigen, die sich ehrenamtlich in ihrer Freizeit für ihren Bezirk engagieren, muss diese Wahlbeteilung einen ganz bitteren Nachgeschmack haben. Ganz überraschend aber kann das Ergebnis nicht sein. Schaut man sich mal in den Ausschusssitzungen oder in den Sitzungen der Bezirksversammlung um, sind nur gelegentlich Zuhörer zu sehen. Das Interesse an politischen Entscheidungsprozessen ist mäßig.

Eine Analyse der Gründe für dieses Nicht-Wahlverhalten dürfte kaum valide Ergebnisse bringen. Bleibt nur die Werbung für Politik.