Die Tostedter können stolz darauf sein, wie sie mit dem Thema Flüchtlinge umgehen.

Eine Gemeinde, die sich mit dem Image plagt, Sammelpunkt brauner Gesellen zu sein, zeigt wie man es richtig macht.

Kommen Flüchtlinge, die zumindest eine Übergangsheimat suchen, gibt es keine zwei Wege. Nur einen. Die Anwohner müssen auf sie zugehen und verstehen, warum sie ihre Heimat verlassen haben. Diese Menschen haben so gut wie nichts. Sie brauchen ihre Nachbarn, um sich nicht verloren und ungewollt zu fühlen. Aber sie können auch etwas geben. „Gehen Sie auf die Menschen zu. Das führt zu neuen Eindrücken und eröffnet die Chance, Freunde zu finden“, empfiehlt der Sprecher des Forums für Zivilcourage, Ulli Graß, der Werte und Normen unterrichtet.

Das ist das eine. Das andere ist, dass die Neuankömmlinge arbeiten wollen, aber gesetzlich zumindest monatelang daran gehindert werden. Das ist bei einer kaum abebbenden Flüchtlingswelle der falsche Ansatz. Denn auch unter den Neuankömmlingen sind Menschen, die gut ausgebildet sind und über Fähigkeiten verfügen, die händeringend gesucht werden. Das haben viele Verantwortliche auf kommunaler Ebene erkannt. Zu ihnen gehört Tostedts amtierender Bürgermeister Dirk Bostelmann. Die Gemeinde liegt also auch hier richtig. Haben die Bewohner bei ihrem Engagement einen langen Atem, könnte ihr Ort zum Vorbild werden.