„RROP“ manifestiert die Grobplanung für Wohn- und Naturschutzflächen

Winsen. Der Kreistag hat in seiner Sitzung am Montag die Weichen für die weitere Entwicklung des Landkreises Harburg gestellt. Mehrheitlich beschlossen die Fraktionen, das Regionale Raumordnungsprogramm 2025, kurz RROP, auszulegen.

Das Wortungetüm steht für eine Grobplanung des Landkreises. Das RROP legt unter anderem fest, wo Wohngebiete, Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete sowie Industriestandorte und Windkrafträder im Landkreis entstehen sollen.

Die Verkehrsinfrastruktur wird ebenso in groben Zügen festgelegt. Jetzt haben die Träger öffentlicher Belange, darunter Städte und Gemeinden, die Gelegenheit sich zu dem Schriftstück zu äußern. Die Feinjustierung folgt also noch.

Kritik am Programm kam von der Gruppe Bündnis 90 und die Linke, da sie die Zielsetzung nicht teilen. Sie erklären sich vor allem nicht mit der Siedlungspolitik einverstanden, die aus ihrer Sicht zu viele Flächen verbraucht. „Jährlich sollen fünf Prozent mehr Flächen ausgewiesen werden. Das ist zu viel“, sagt Ruth Alpers, Vorsitzende der Kreistagsfraktion der Grünen. Zudem bemängelt die Gruppe, dass es zwar Vorranggebiete für Grünflächen, aber keine für Ackerland gibt.

Ein Schwerpunkt der neuen Raumordnung im Landkreis ist der Ausbau der Windenergie. Die derzeitige Zahl von 63 Windrädern, die sich im Landkreis drehen, soll verdoppelt werden, um die Energiewende voranzutreiben. Das brachte in der Vergangenheit aber auch zahlreiche Bürger auf die Barrikaden.

Umso erleichterter zeigte sich jetzt die Bürgerinitiative „Toppenstedter Gegenwind“, nachdem CDU und Wählergemeinschaft beschlossen hatten, die Flächen in Toppenstedt und Gödenstorf als Vorranggebiete für Windenergie zu streichen (das Abendblatt berichtete). „Wir freuen uns, dass letztendlich die Vernunft gesiegt hat, und der Natur und dem Wohle der Menschen Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen eingeräumt wurde“, sagte Oliver Grett von der Bürgerinitiative.

Umstritten waren auch potenzielle Vorrangflächen in Eichholz und Heidenau-Nord. Davon hatten sich die Fraktionen aber schon im Vorwege verabschiedet.

Die SPD hingegen drang mit ihrer Forderung, die Windkraftanlagen in ihrer Höhe zu begrenzen, nicht durch. Diese Planung wollte die Mehrheit des Kreistages lieber den Kommunen überlassen.