Aus einem kostenlosen Angebot ein kostenpflichtiges zu machen ist in der Tat ein zweischneidiges Schwert.

Es leuchtet einerseits ein, dass auch P+R-Anlagen unterhalten werden und gewisse Standards für die Nutzer eingehalten werden müssen. andererseits muss den Verantwortlichen auch klar sein, dass damit ein Anreiz für Pendler verloren geht, das Auto stehen zu lassen, um auf die Bahn umzusteigen.

200 Euro im Jahr sind kein Pappenstiel. Insbesondere Pendler aus den umliegenden Landkreisen, die Dank des derzeit geltenden Tarifsystems des HVV jeden Monat viel Geld hinlegen für ihre Monatskarten, müssen dann noch mal genau rechnen. Wenn denn der Umstieg auf die Bahn zum Arbeitsplatz entscheidend teurer wird als die Fahrt mit dem Auto, darf sich der Bezirk Harburg auf ein Mehr an Blechlawinen gefasst machen. Bei der derzeit sowieso schon sehr angespannten Verkehrssituation im gesamten Bezirk dürfte genau das nicht im Sinne des Erfinders sein.

Es mag schon fast paradox anmuten, wenn Politiker einerseits über Lärmschutz an den Haupteinfallsstraßen und die Eindämmung des Kohlendioxids diskutieren, andererseits aber den Pendlern den Weg zu Bus und Bahnen erschweren, beziehungsweise verteuern. Andererseits mag irgendwann auch niemand mehr in völlig herunter gekommen P+R-Anlagen mehr parken, auch wenn dafür kein Geld verlangt wird. Eines ist sicher, die Entscheidung für Gebühren ist nicht das Gelbe vom Ei.