Harmonie geht anders.

Wie soll sich ein neuer Stadtfest-Organisator in einer Atmosphäre durchsetzen, in der er damit rechnen muss, für jeden Fehler gleich handfest zahlen zu müssen? Da braucht es schon viel Durchhaltevermögen und Selbstbewusstsein, um nicht gleich die Flinte wieder ins Korn zu werfen. Das wäre schade, weil Wolfgang Sabrowsky sich viel Mühe gibt, ein Stadtfest zu organisieren, das nicht so ablaufen soll wie alle anderen X-beliebigen: Viel Kommerz, viel Bratwurst, viel Bier und Schluss.

Dass der neue Mann eine Chance verdient hat, ändert allerdings nichts daran, dass er wohl zu unvorsichtig war, als er in Winsen mit seiner Arbeit begann. Und es soll auch nicht heißen, dass Kaufleute auf ihre gesetzlich geschützten Rechte verzichten sollen. Es soll aber heißen, dass man sich in Winsen besser auf einen Vorteil besinnen sollte, den vor allem Kleinstädte haben: Gute Nachbarschaft. Die Wege sind kurz, wenn mal was schiefgeht. Ärger ließe sich da auch mit klaren Worten rasch und nachhaltig aus dem Weg räumen.

In der Sache Stadtfest muss jetzt ein Moderator her. Wer wäre dazu besser geeignet, als Bürgermeister André Wiese, der Winsen wie seine Westentasche kennt und noch dazu auf seine Erfahrung im Landtag zurückgreifen kann. Auch dort ging es darum, Kompromisse zwischen unterschiedlichen Interessen zu finden. Das Stadtfest muss zur Chefsache werden. Ihr Einsatz also, Herr Wiese.