Die Insolvenz des Frauenkulturhauses erhitzt weiter die Gemüter. Allzu gravierend sind die Fehler und Versäumnisse der Vergangenheit.

Dass nun jeder versucht, den schwarzen Peter möglichst von sich zu weisen, ist nachvollziehbar. Und nicht nur deshalb, weil der Wahlkampf längst eröffnet ist.

Dennoch haben die Bürger ein Recht zu erfahren, warum in dem für Hamburg einzigartigen Projekt so viel schieflaufen konnte. Schließlich stecken im Frauenkulturhaus auch jede Menge Steuergelder. Übrigens zu recht, weil die Angebote dort wichtig für Harburgs Frauen sind.

Doch gerade deshalb wäre mehr Sorgfalt und Kontrolle über den Fluss der finanziellen Mittel geboten gewesen. Dass der ehrenamtliche Vorstand des Trägervereins mit Einsatz und Verwaltung der Zuwendungen chronisch überfordert war, ist spätestens 2011offenbar geworden. Insofern hatte die Hamburger Sozialbehörde wohl den „richtigen Riecher“.

Es ehrt Harburgs Bezirksamt und Lokalpolitiker, dass sie die Bedeutung des Frauenkulturhauses erkannt und für seinen Fortbestand gekämpft haben. Dennoch muss man jetzt wohl konstatieren, dass der eingesetzte Beirat sein Ziel nicht erreicht, seine Aufgaben nicht erfüllt hat. Das klare Eingeständnis dieses Versagens steht bislang aus.

Bleibt nur zu hoffen, das wenigstens die richtigen Lehren aus diesem Scheitern gezogen werden. Damit das Frauenkulturhaus eine zweite Chance erhält, die es zweifelsfrei verdient.