Die Abwicklung des Stadtteilschulzweiges der Katholischen Schule Neugraben beschäftigt weiter die Gemüter.

Der Beschluss des freien Schulträgers wird inzwischen quer durch alle Fraktionen kritisiert. Ihm aber zu unterstellen, er wolle durch eine Veräußerung des Schulareals an der Cuxhavener Straße finanziellen Gewinn ziehen, ist ein schwerwiegender Vorwurf. Für den bislang jeglicher Beweis fehlt.

Sicher, der Investitionsbedarf zur Sicherung des katholischen Schulsystems ist immens. Und dass der Verband seit 2008 nur 245.000 Euro für die Erhaltung der Bausubstanz aufgewendet hat, macht angreifbar.

Keine Frage: Ein knapp 20.000 Quadratmeter großes Grundstück im Zentrum Neugrabens, das in den kommenden Jahren noch an Wert zulegen dürfte, beflügelt die Fantasie manchen Kritikers zu Recht. Denn ein Verkauf dürfte bei der ständig steigenden Immobilien-Nachfrage in Ermangelung anderer attraktiver Vermögensanlagen sehr viel Geld einbringen.

Dafür müsste das Gelände aber erst einmal in Bauland umgewidmet werden. Dass die Opposition hier ein Entgegenkommen seitens der Stadt wittert, überrascht kaum. Flächen für den vom Senat geforderten Wohnungsbau sind ebenso rar und begehrt, wie weitere Areale für Flüchtlingsunterkünfte. Doch Fakt ist auch, dass dem Bezirksamt bislang noch kein Antrag auf eine Umwidmung vorliegt.

Dass die Stadt mit Hinweis auf die Autonomie der freien Schulträger bislang keine Anstrengungen unternommen hat, um die Schließung der KSN zu verhindern, ist unverständlich. Und nährt weitere Spekulationen.