Hamburger Unternehmen will Deutschlands ersten Sports-Dome neben dem Neuländer Platz bauen

Harburg. In Harburg soll Deutschlands erster Sports-Dome gebaut werden. derzeit überplant der Bezirk Harburg gerade die Fläche zwischen Großmoordamm, Hörstener Straße und Harburger Umgehungsstraße (A253). Die Rede ist von der gesamten Fläche um das ehemalige Postgebäude herum. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, die sich die Stadtplaner in der Harburger Verwaltung und die Politik da vorgenommen haben. Denn die Fläche in unmittelbarer Nähe zum Harburger Bahnhof und zur Autobahn ist in ihren Entwicklungsmöglichkeiten in vieler Hinsicht eingeschränkt.

In der jüngsten Sitzung des Stadtplanungsausschusses haben nun Harburgs Chefplaner Carl-Henning von Ladiges und Baudezernent Jörg Heinrich Penner erste Überlegungen für die Fläche aus Sicht der Verwaltung vorgestellt. Und Penner ließ dann auch die Katze aus dem Sack. Es gibt bereits Interessenten für Teile der Fläche im Dreieck zwischen dem ehemaligen Postgebäude, das jetzt zur Zentralen Erstaufnahme für Flüchtlinge umgebaut werden soll, dem Großmoorbogen und der Umgehungsstraße Harburg liegt.

„Wir sind auf der Suche nach geeigneten Grundstücken für unser Konzept und führen gerade sehr Erfolg versprechende Gespräche unter anderem mit der Hansestadt Hamburg“, sagt Leif Bachorz, einer der Geschäftsführer der eigens für dieses Konzept von der Hamburger Firma Mendo Consult gegründeten PB Sports-Dome Management GmbH.

Das Konzept stehe, das Investment stehe, so Bachorz, und es spreche nichts dagegen, dass der Startschuss für den ersten Sports-Dome in Harburg falle. Vor einigen Monaten waren die Hamburger mit ihrem Konzept im Landkreis Harburg in Nenndorf gescheitert. Für die Fläche in Harburg müssten die Architekten das Projekt kleiner dimensionieren. „Wir habe schon auf Flächen, die kleiner als ein Hektar waren, geplant“, so Bachorz. Kern des Sports-Domes, in dem Trendsportarten aus dem Outdooor-Bereich für Indoor abgeändert werden, solle ein zwölf Meter hoher Tauchturm mit einem Durchmesser von 16 Metern werden.

Im Sports-Dome soll es unter anderem eine bergrealistische Eiskletterwand, mehrere Soccer-Felder, Streetrunning und eine Indoor-Quadbahn geben. Geplant werden soll auch ein Fitness-, Wellness- und Reha-Bereich. Zudem, so der Ingenieur, könnten „diverse Veranstaltungen in dem voll energieneutralen Gebäude“ stattfinden.

Die Fläche an der ehemaligen Post, sagt Bachorz, sei aus mehreren Gründen für dieses Konzept geeignet: Das Grundstück liegt zentral, in der Nähe der Autobahn und des Bahnhofs, der Technischen Universität Hamburg-Harburg, die P&R-Anlage ist in der Nachbarschaft.

Und das Gelände ist nicht weit von der Hamburger City entfernt. Bei den Planspielen geht Bachorz davon aus, dass die Bevölkerungsstruktur in Harburg ideal für das Angebot an Trendsportarten sei. In der Spitze sei mit bis zu 900 Besuchern im Sports-Dome über einen Tag verteilt zu rechnen.

Derzeit gehe man bei der PB Sports-Dome Management von einem eigenen Parkplatz für die Anlage von höchstens 250 Plätzen aus. „Im Moment ist Harburg eines der von uns präferierten Gebiete“, sagt er. Um genauere Pläne vorstellen zu können, brauche es ein Signal aus dem Harburger Rathaus. So weit wollten die Mitglieder des Harburger Stadtplanungsausschusses in ihrer Sitzung nach den Vorstellungen von Jörg Heinrich Penner noch nicht gehen.

„Prinzipiell steht unsere Fraktion solchen Ideen offen gegenüber“, sagt Rainer Bliefernicht (CDU). Und auch die SPD-Fraktion hat prinzipiell nichts gegen derartige Pläne. Klaus Lübberstedt von der Fraktion Die Linke gab in der Ausschusssitzung zu bedenken, dass ein solches Angebot auch immer eine Steigerung der Verkehrsbelastung zur Folge habe.

Ergebnis dieser ersten Vorstellung des Vorhabens im Ausschuss war dann der Auftrag an den Ausschussvorsitzenden Muammer Kazanci (SPD), die Investoren in den Ausschuss einzuladen, um das Projekt vorstellen zu lassen.