Wenn Einwohner Windkraftanlagen verhindern wollen, mag das für einige wieder das typische Wutbürgerverhalten sein, à la „Energiewende ja, aber bitte keine Windräder vor meiner Haustür!“.

Doch in Heidenau verhält es sich anders. Hier ist der Protest der Bürger verständlich.

Der Ort mit 2.100 Einwohnern ist bereits mit vier Windrädern im Süden des Ortes in Vorleistung getreten. Drei weitere drehen sich weiter südlich. Gemessen an dem kleinen Ort sind das nicht wenige Anlagen, auch wenn das von Ackerfeldern gekennzeichnete Gebiet, geradezu prädestiniert ist für Windkraft-Standorte.

Dass die Gemeinde sich eine Entwicklungsmöglichkeit offen lassen möchte, ist mehr als verständlich. Wenn keine Neubaugebiete ausgewiesen werden können, besteht die Gefahr, dem Ort die Zukunftsperspektive zu nehmen. In einer ländlichen Gemeinde mit wenigen Einwohnern, haben die Bürger ebenso ein Recht darauf, dass man ihre Sorgen und Bedürfnisse ernst nimmt.

Zudem geben sich die Heidenauer verhandlungsbereit und weisen mit der Fläche südlich der Autobahn eine Alternative auf, die gut mit der potenziellen Fläche nördlich der Autobahn korrespondieren könnte. Dass sich die Heidenauer vorstellen können, für das Gebiet einen Bürgerwindpark zu entwickeln, würde die Akzeptanz noch steigern. Ein Windkraft-Ausbau kann nur gelingen, wenn er von den Bürgern mitgetragen wird.