Das Buchholzer Gymnasium Am Kattenberge erhält als erste Schule im Landkreis Harburg den Titel „MINT-freundliche Schule“

Buchholz. Das Gymnasium Am Kattenberge, kurz GAK, in Buchholz ist die erste Schule im Landkreis Harburg, die sich mit dem Titel „MINT-freundliche Schule“ schmücken darf. Am Mittwoch hat eine Abordnung aus Buchholz den Preis in Bremen entgegengenommen. Die Auszeichnung der Bildungsinitiative „MINT Zukunft schaffen“ will Schulen unterstützen, die bereits einen Schwerpunkt im MINT-Bereich, also in Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, besitzen und sich überdurchschnittlich für die MINT-Bildung engagieren. Partner der Initiative, die unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz steht, sind Landesarbeitgebervereinigungen und Bildungswerke der Wirtschaft.

Wie sehr die Begeisterung für die MINT-Fächer im GAK verankert ist, wird bei einem Gang durch den Naturwissenschaftstrakt schnell klar. Im verdunkelten Chemielabor sind Schüler der Klasse neun unter Anleitung von Lehrer Klaus Plitzko gerade dabei, anhand der Färbung einer Flamme chemische Elemente zu bestimmen. Zwei Räume weiter stehen Zwölftklässler im weißen Kittel vor der interaktiven Wandtafel und sprechen über organische Chemie, während der Jahrgang elf im Bioraum ein DNA-Modell analysiert und die Klasse sieben mit Hilfe der interaktiven Wandtafel die Zusammensetzung von Zucker durchnimmt.

Die topmoderne Ausstattung der Räume sticht ins Auge. Kein Wunder, hat das Gymnasium doch erst im vergangenen Jahr ein komplett neues Gebäude bezogen. Die klassische Wandtafel, auf der man mit Kreide schreibt, ist Geschichte, in allen Räumen befinden sich interaktive Tafeln. Sie machen es mit Hilfe von Kameras möglich, dass Experimente, Bilder oder Beiträge der Schüler für die gesamte Lerngruppe sichtbar werden. Auf diese Weise führen die Lehrer die Jugendlichen schon früh an die Anforderungen der technisierten Welt heran – ein Plus, das der Schule bei ihrer Bewerbung als MINT-freundliche Schule zu Gute kam.

Aus Sicht von Schulleiter Armin May sprechen aber vor allem die knallharten Argumente des heutigen Arbeitsmarkts, Stichwort Fachkräftemangel, dafür, auf die Förderung von Mathe, Informatik und Co. zu setzen. „Das ist das Gebot der Stunde“, sagt er. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2005 hat May den Ausbau der mittlerweile 1500 Schüler zählenden Einrichtung zur Schwerpunktschule für MINT-Fächer forciert. Daneben gibt es noch den Musikzweig, dem zweiten Unterrichtsschwerpunkt am GAK. Die klar definierten Profile machen es der Schule möglich, sich von anderen Schulen abzugrenzen und so Schüler anzulocken, die sich bewusst für diese Schwerpunkte interessieren. In Zeiten sinkender Schülerzahlen ist das ein Weg, die Existenz einer Schule zumindest einigermaßen zu sichern.

Unter der Regie der MINT-Beauftragten Brigitte Muntermann hat die Schule gleich mehrere Säulen geschaffen, um ihr spezielles Profil zu stärken. Diese unterschiedlichen Säulen waren es auch, die die Schule in ihrer Bewerbung um die MINT-Auszeichnung dezidiert aufführen musste.

Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Laborklasse, die vor drei Jahren an den Start ging und mit 60 Schülern immer doppelt so viele Anmeldungen zu verbuchen hat wie sie aufnehmen kann. Das Konzept sieht vor, dass die fünften und sechsten Jahrgänge eine naturwissenschaftliche Pflicht-AG mit zwei Stunden wählen, der sich in den Jahrgängen sieben bis neun drei Stunden Wahlpflichtunterricht anschließen. Weitere Säulen sind unter anderem die Kooperation mit der Technischen Universität in Harburg, Exkursionen zur Ideenexpo nach Hannover, zum CERN in Genf oder zur Sternwarte nach La Palma und die regelmäßige Teilnahme an Wettbewerben.

Zu letzterem Punkt kann das GAK einen ganz besonders erfolgreichen Schüler vorweisen: Jonathan Pampel, 16, aus Handeloh hat schon mehrfach an der Mathe-Olympiade teilgenommen und es einmal sogar auf Platz zwei der Endrunde geschafft. Gerade erst hat er im internationalen Mathewettbewerb Baltic Way den fünften Platz belegt, parallel dazu läuft erneut die Mathe-Olympiade, bei der als nächstes die Niedersachsen-Runde ansteht.