Sicherlich ist der Wohnungsbau in dieser Stadt eines der vordringlichsten Ziele der Politik.

Und wenn die CDU in Harburg den Wohnungsbau für sich entdeckt, so ist das lobenswert. Die Idee aber, Wohnungen im Industriegebiet zwischen Güterbahn und Seehafenstraße bauen zu wollen, scheint doch etwas abstrus.

Die CDU in Harburg weiß zum einen, dass die Fläche nicht der Stadt, sondern der DB Netz gehört, der Bezirk hier also überhaupt nicht planen kann. Zum anderen weiß sie genau, dass der Verkehr auf der Seehafenstraße in dem Moment schlagartig ansteigen wird, in dem die A 26 an die A 7 angeschlossen ist.

Und dann stellt sich die Frage: Wer würde denn dort gerne wohnen wollen, im Nacken die Güterbahn, vor der Nase die Seehafenstraße? Die Verwaltung mit einer Prüfung zu beauftragen, bei der sie zu dem Ergebnis kommen muss, dass die Prüfung nichts ergeben hat, ist nur dazu angetan, die Verwaltung vorzuführen.

Jetzt so zu tun, als sei man aufgeschreckt von den Plänen von HPA, den alten Seehafenbahnhof in Harburg zu reaktivieren, scheint müßig. Da hätten die Christdemokraten in Harburg schon Alarm schlagen müssen, als der Hafenentwicklungsplan geschrieben wurde. In der Tat könnte der Gedanke aufkommen, dass die Harburger CDU sich mit diesem Antrag schon mal auf den Wahlkampf vorbereitet, denn sie kann sich der Zustimmung vieler Harburger sicher sein, die Angst vor noch mehr Güterverkehr im Hafen haben.