Alles für die Katz?

Da saßen der Sozialdezernent des Landkreises Harburg schon gemeinsam mit den Bürgermeistern der Mitgliedsgemeinden von Hollenstedt an einem Tisch, um zu einer Lösung in der Asylfrage zu kommen und doch ist das Ergebnis dürftig. Zwar kamen dabei offenbar Alternativen an Flüchtlingsunterkünften in der Samtgemeinde zur Sprache. Doch der ganz große Wurf scheint nicht dabei gewesen zu sein.

Ist das zu glauben? Dass die Samtgemeinde Hollenstedt mit 12.000 Einwohnern keine Alternative vorweisen kann, um eine Lösung herbeizuführen? Auch vom Samtgemeindebürgermeister Uwe Rennwald ist bislang verdächtig wenig zu dem Thema zu hören. Lediglich Jürgen Böhme, Bürgermeister von Hollenstedt, geht in die Offensive.

Aber auch das Verhalten von Appel ist fragwürdig. Der Landkreis hat mehrfach Entgegenkommen signalisiert und auch die ursprünglich angepeilte Zahl an Flüchtlingen heruntergeschraubt. Entscheidet sich Appel tatsächlich morgen, den Ortskern zu überplanen, um sich so herauszuwinden, läuft die Gemeinde Gefahr am Ende doch in Verruf zu geraten. Dabei wollte das Dorf nie ein zweites Undeloh sein. Eines wird hier offenbar vergessen: Es geht um Menschen in Not.

Die Gemeinde Stelle im Landkreis Harburg hat es vorgemacht. Da ging es nicht darum, ob Stelle Flüchtlinge aufnimmt, sondern wie. Es dauerte nur ein halbes Jahr von der Entscheidung bis zur Grundsteinlegung der Asylunterkunft.