Die Altländer sind dafür berühmt, dass sie besonders sparsam sind und mit Geld umgehen können.

Dass es in Jork derzeit prekär um die Finanzen bestellt ist, haben weder der Kämmerer Matthias Riel noch der Bürgermeister Gerd Hubert verschuldet.

Was die beiden Männer unterscheidet, ist die Verwaltungserfahrung. Riel ist ausgemachter Finanz- und Verwaltungsexperte und ein „Macher“. Ob Welterbe-Engagement, Protest gegen Elbvertiefung, Regionalmanagement oder Bauprojekte - der Verwaltungsvize hat alle schwierigen Themen, denen sich Jork stellen muss, mit dem Weitblick eines Profis konzeptionell geprägt.

Hubert ist gelernter Drogist, bei vielen Jorkern bekannt und beliebt – wegen seiner netten Art. Die meisten Jorker Bürger haben die Qualifikationen der beiden sehr verschiedenen Persönlichkeiten gekannt, als sie vor zwei Jahren gewählt haben.

Und solange laut Kommunalverfassung jeder, auch ohne Verwaltungs-Qualifikation, das Amt des Bürgermeisters ausüben darf, kann Hubert jede Kritik von sich weisen.

Diplomatisch ist das allerdings nicht. Denn zum guten Führungsstil gehört Einfühlungsvermögen und Gespür für die Gesamtlage einer Gemeinde und ihrer Verwaltung. Je offener und kooperativer der Umgang, desto motivierter sind die Mitarbeiter gerade dann, wenn es Probleme gibt. Sich im richtigen Moment der Kritik zu stellen: Das wäre keine Schwäche, sondern ein wichtiger, erster Schritt aus der momentanen Misere.