Neue Speicher, dezentrale Versorgung: Wie die Energiewende gelingen kann, wird derzeit an der TU Harburg untersucht

Wörme. Art und Ort der Energieerzeugung sowie Speichermöglichkeiten spielen für künftige Versorgungskonzepte eine Rolle. An der TU Harburg wurde im Mai das Forschungsprojekt „Transientes Verhalten gekoppelter Energienetze mit hohem Anteil Erneuerbare Energien“ gestartet, das diese Möglichkeiten am Beispiel Hamburg untersucht. Einen Einblick erhielten jetzt die Mitglieder der Mittelstandsvereinigung (MIT) Harburg-Land aus erster Hand: TU-Professor Gerhard Schmitz vom Institut für Thermofluiddynamik stellte die Hintergründe vor. Die Risiken der erneuerbaren Energien: Wind und Sonne seien „fluktuierend“, lieferten also Energie in schwankenden Mengen, in der Industrie aber hänge der Energiebedarf von der Produktion ab. „Einsparmöglichkeiten werden überschätzt“, so Schmitz. Die AG Energiebilanzen habe ermittelt, dass trotz besserer Dämmung der Häuser der Verbrauch der Haushalte kaum gesunken sei. Verbrauchsärmere Elektrogeräte würden dazu verleiten, sie öfter zu nutzen. Neue Heiztechnologien ließen Nutzergewohnheiten unberücksichtigt. Ein Problem sei, wenn alternative Energieträger gegenüber herkömmlichen zu teuer würden – so seien die Gaspreise gesunken, seit die USA auf Fracking setzen. Die Chancen der Energiewende liegen laut Schmitz in neuen Technologien, in dezentralen Lösungen und neuen Energiespeichermethoden. „Angebot und Nachfrage müssen steuerbar sein. Dazu braucht man ein Energiemanagement, das verschiedene Erzeugungs- und Speichermethoden, lokale und zentrale Netze sowie Groß- und Kleinverbraucher koordiniert“, erläutert Schmitz.