Man darf von der Art und Weise, wie die Innenbehörde den Bezirken ihre Entscheidungen zu Flüchtlingsunterkünften vor die Nase setzt, halten, was man will. Fakt ist aber, diese Menschen fliehen vor Krieg, Hunger und Elend.

Sie verlassen jedenfalls nicht aus Spaß ihre Heimat. Diese Flüchtlinge hoffen, in Europa ihr Leben in Sicherheit zu bringen. Das ist nur zu menschlich.

Und wir dürfen dazu nicht nur Lippenbekenntnisse abgeben und edelmütig von humanitärer Pflicht reden, sondern wir in Europa, in Deutschland, in Hamburg und in Harburg haben in der Tat die verdammte Pflicht, diese Flüchtlinge aufzunehmen. Wir müssen ihnen Essen, Kleidung und ein Dach über dem Kopf geben. Und wir sollten sie wie gute hanseatische Gastgeber empfangen. denn kein Mensch kann heute mit Sicherheit sagen, dass nicht auch wir irgendwann mal wieder in die Not geraten und dann auf die Gastfreundschaft anderer Länder angewiesen sind.

Anstatt aber als Politiker eine Vorbildfunktion darin zu übernehmen, lamentieren und jammern manche Harburger Mandatsträger darüber, dass die Flüchtlinge das soziale Gefüge im Bezirk gefährden, dass Harburg keine weiteren Flüchtlinge verträgt und schon gar nicht in Bahnhofsnähe oder in der Nähe anderer Unterkünfte. Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein würde Harburg wirklich gut tun. Und vielleicht ist dieser Bezirk dann sogar bereit dazu, die Flüchtlinge als eine Bereicherung anzusehen.