Hamburg ist gern Avantgarde. Wo es um die Einführung neuer technischer Errungenschaften geht, steht der Hanseat gern in vorderster Front. So feierte sich die Hansestadt unlängst auch als Vorreiter in Sachen freies WLAN in der City. Leider zu Unrecht.

Mal ganz abgesehen davon, dass andere europäische Metropolen wie Barcelona und selbst das chronisch klamme Athen schon lange eine deutlich größere Anzahl an HotSpots, den drahtlosen Internetzugriffspunkten, vorweisen können. Auch in Deutschland gibt es mit Düsseldorf eine Stadt, die bereits vor Hamburg ein öffentlich zugängliches WLAN-Netz auf den Weg gebracht hatte. Das für den Nutzer noch dazu ohne zeitliche Begrenzung und gänzlich kostenfrei ist. Während der Surfspaß bei der Telekom nach einer Stunde zu Ende ist, weil dann abkassiert wird.

Viel bedenklicher aber ist, dass Hamburgs Süden (auch) bei diesem Projekt erst einmal wieder hintenan steht. Man wolle erst einmal die Erfahrungen der Pilotphase in der City abwarten, ehe eine Ausweitung in andere Stadtteile erwogen wird, hieß es aus der Telekom-Zentrale.

Dass freier Internetzugang in Innenstädten nachgefragt ist, steht längst außer Frage. In Düsseldorf wurden innerhalb von drei Wochen mehr Zugriffe gezählt, als bei der Pilotphase in Berlin in drei Monaten, in denen es 40.000 Downloads waren. Harburg sollte sich deshalb nicht ausbremsen lassen und selbst alternative Anbieter checken. Deren Angebote durchaus konkurrenzfähig sind.