Auch wenn Politiker in Wahlkampfzeiten dazu neigen, sich Erfolge auf die eigenen Fahnen, beziehungsweise die Fahnen ihrer Partei zu schreiben, sollten sie mitunter ein wenig mehr Vorsicht walten lassen.

Die Mitteilung von Heinz Beeken, das dicke Brett sei durchgebohrt, die SPD habe die Inhaberin des SEZ endlich dazu gebracht, in das Einkaufzentrum zu investieren, ist geradezu gefährlich. Was macht Beeken, wenn die BSU kein Fördergeld rausrückt, und die MC Property Fund Hamburg einen Rückzieher macht?

Was wie ein Befreiungsschlag für Neugraben, für die Geschäftsleute im SEZ klingen sollte, könnte als reine Absichtserklärung irgendwo in den Mühlen der Behörden kümmerlich verstauben. Und am Ende guckt nicht Heinz Beeken in die Röhre. Er will zur nächsten Bezirkswahl nicht wieder antreten, braucht also keine Wählerstimmen aus Neugraben mehr. Am Ende sind es die Geschäftsleute und Kunden im SEZ, die weiter mit tropfenden Glasdecken, kaputten Rolltreppen und fehlender Deckenverkleidung leben müssen.

Auch wenn der Hauptausschuss der Bezirksversammlung Harburg dieses Neun-Seiten-Konzept absegnet, was zu erwarten steht, letztendlich sagt die Fachbehörde in Hamburg, ob und wie es weiter geht. Und dann kommt der Verkünder der frohen Botschaft wenigstens in arge Erklärungsnot. Und die Opposition kann ihm dann in der Tat Etikettenschwindel vorwerfen.