Bürgerinitiative Vogtei- und Jägerstraße kritisiert Lärmktionsplan der Stadt. In Harburg sind nur drei Pilotprojekte berücksichtigt

Rönneburg . Wenn sich am Freitag der Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft mit dem Lärmaktionsplan 2013 befasst, stehen darin auch drei Maßnahmen die den Verkehrslärm in Harburg betreffen: An der Buxtehuder Straße, der Winsener Straße und der Moorstraße. Der Bürgerinitiative Vogtei- und Jägerstraße erscheint das viel zu wenig – und das nicht nur, weil ihr Gebiet überhaupt nicht im Lärmaktionsplan auftaucht.

„Dieser Aktionsplan ist viel Nichts um Lärm“, sagt Initiativen-Sprecherin Isabel Wiest, „nachdem man ab 2007 mit großer Bürgerbeteiligung zahlreiche Vorschläge für Lärmschutzmaßnahmen in ganz Harburg erarbeitet und 2010 in einer Broschüre zusammengefasst hat, kommt jetzt so wenig heraus.“

In der Broschüre wurden etwa 40 Maßnahmen genannt, die die Stadt weiterverfolgen wollte. Das Weiterverfolgen bestand in den meisten Fällen allerdings nur in der Prüfung von Möglichkeiten, Kosten und Voraussetzungen. Dass jedoch nur drei Pilotprojekte übrig blieben, ärgert Isabel Wiest und ihre Mitstreiter.

Konkret soll in der Moorstraße Tempo 30 eingeführt werden, die Buxtehuder Straße soll in Höhe Bleicherweg eine Querungshilfe erhalten und der Verkehrsfluss im unteren Bereich der Winsener Straße soll optimiert werden.

„Die drei Maßnahmen sind nicht nur insgesamt zu wenig, sondern auch jede für sich völlig unzureichend“, sagt Wiest. Sie bezweifelt den Sinn der Temporeduzierung an der Moorstraße und der Querungshilfe an der Buxtehuder Straße: „Abgesehen davon, dass hier nur sehr wenige Anwohner betroffen sind, ermöglicht die Verkehrslage hier ohnehin kein höheres Tempo“, sagt sie, „und an der Buxtehuder Straße eine Sprunginsel auf die Fahrbahn zu bauen, ohne eine Ampel dazu zu planen, beschwört Unfälle hinauf, weil die Autofahrer nicht vom Tempo gehen werden, die Sprunginsel aber Fußgängern falsche Sicherheit vermittelt und sie zu unüberlegtem Überqueren verleitet.“

Für den Verkehrsfluss an der Winsener Straße zwischen Jägerstraße und Reeseberg schlägt der Lärmaktionsplan zwei Alternativen vor: Zum Einen eine Verbreiterung der Fahrspuren durch Wegnahme der Parkbuchten entlang der Straße. Die Parkspuren sollen auf auf der anderen Seite Platz machen für eine Verbreiterung der Bürgersteige. Zum Anderen wird eine Fortführung der Busspur bis zur haltestelle Reeseberg vorgeschlagen.

„Dass der Platz für die Verbreiterungspläne reichen soll, erschließt sich mir nicht“, sagt Wiest. „Und die Busspur weiterzuführen, engt den Rest des Verkehres doch nur noch mehr ein. Das führt wieder zu Ausweichverkehr in die Wohngebiete.“

Von dem Ausweichverkehr wäre dann wieder das Gebiet der Bürgerinitiative Vogteistraße betroffen. Dieser Zusammenschluss von Hausbesitzern entlang der Verbindungsstraße von Harburg nach Meckelfeld setzt sich seit Jahren dafür ein, die Straße für den LKW-Verkehr zu sperren.